Museen | 19.03.2009 | 09:17

Eis und Klima als Themen einer Vortragsreihe im Naturmuseum

(LPA) Wer im auslaufenden Winter von Klimaerwärmung geredet hat, wurde von Schnee schaufelnden Zeitgenossen wohl nur ausgelacht. Aber ist der heurige Winter der Beweis dafür, dass die Theorie von der Klimaerwärmung falsch ist? Oder passt er trotz allem ins allgemeine Bild? Antworten auf diese Fragen liefert eine Vortragsreihe zu den Themen "Eis & Klima" im Naturmuseum in der Bozner Bindergasse.

Vier Vorträge hat das Naturmuseum im März und April auf dem Programm, in denen einen Blick auf Klimatrends und deren Folgen geworfen wird. Der Startschuss wird am kommenden Dienstag, 24. März, mit einem Vortrag von Stephan Gruber von der Uni Zürich gegeben. Er erforscht die Ausbreitung und Reduzierung von Permafrost und Gletschern in Gebirgsregionen und wird in seinem Referat darauf eingehen, was Permafrost ist, was ihn für Bewohner von Gebirgsregionen relevant macht und warum er ein faszinierendes Forschungsobjekt ist. Der Vortrag von Stephan Gruber am 24. März im Naturmuseum beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Eine Woche später, am Dienstag, 31. März, warnt der Geologe Wolfgang Blümel "Das kalte Paradies schmilzt". Seit zwei Jahrzehnten werde im hohen Norden eine Veränderung der Umwelt beobachtet, den indigenen Völkern schmilze im wahrsten Sinne des Wortes der Boden unter den Füßen weg. Blümel wird diese Entwicklung anhand seiner Erfahrungen schildern und auf die Bedeutung der indigenen Völker der Arktis als "Frühwarnsystem" in Sachen Klimaerwärmung eingehen.

Vortrag Nummer drei in der Reihe "Eis & Klima" ist jener von Detlef Leythäuser vom Institut für Geologie und Mineralogie der Uni Köln am Dienstag, 21. April, der Fauna und Flora der Arktis unter die Lupe nimmt. Leythäuser zeigt in seinem Referat auf, wie die arktische Landschaft auch heute noch maßgeblich durch Permafrost und Gletscher geformt wird und wie Flora und Fauna sich diesen Veränderungen stellen.

Abgeschlossen wird die Vortragsreihe am Dienstag, 28. April, mit einem Referat in italienischer Sprache. Der Biologe Mauro Guglielmin nimmt sich darin der Auswirkungen des Klimawandels auf den Permafrost in Arktis und Alpen an. In seinem Vortrag wird es auch um Erdrutsche in den Alpen oder das Freiwerden von Methan in den Permafrostgebieten der Arktis gehen.

chr