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Alkohol: Bewusstseinsbildung statt Prohibition

(LPA) So viele Verbote wie notwendig und soviel Vorbeugung und Gesundheitsförderung wie möglich: Nur so, betonte Gesundheitslandesrat Richard Theiner aus Anlass des Tages der Alkoholprävention am morgigen 23. April, könne der Kampf gegen Alkoholmissbrauch Erfolg haben. Heute wurde der dritte Teil einer Kampagne vorgestellt.

Trinken mit Maß: Große Plakate am Straßenrand sorgen für Aufmerksamkeit

"Die Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs und des übermäßigen Alkoholkonsums fordern den entschiedenen Einsatz auf allen Ebenen", unterstrich Landesrat Theiner bei der Pressekonferenz. Für die therapeutischen Dienste und die Betreuung der Suchtkranken stellt das Land Südtirol große Geldsummen zur Verfügung: im vergangenen Jahr waren es 2,8 Millionen Euro für die Therapiezentren Bad Bachgart, Hands u.a., dazu kamen knapp drei Millionen Euro für die Suchtbetreuungsdienste in den Bezirksgemeinschaften.

Der Arzt Walter Tomsu von der Therapiegemeinschaft Hands legte Zahlen vor: Rund fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Südtirol sind alkoholabhängig, das entspricht dem mitteleuropäischen Durchschnitt; 10,6 Prozent sind sogenannte Problemtrinker, 16 Prozent gelten als gefährdet. Knapp zwölf Prozent der Bevölkerung ab elf Jahren trinken gewohnheitsmäßig Alkohol auch außerhalb der Mahlzeiten, dieser Wert liegt über dem italienischen Durchschnitt von nicht ganz sieben Prozent. An die 20 Prozent konsumieren Alkohol im Übermaß. Ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung trinkt keinen Alkohol, 24 Prozent hingegen trinken täglich alkoholische Getränke. Eine Studie bei 15-Jährigen hat ergeben, dass 13 Prozent von ihnen bereits Probleme mit Alkohol haben. Krankenhausaufenthalte wegen alkoholbedingter Beschwerden werden jährlich bei rund 2400 Personen gezählt. "Das Durchschnittsalter derer, die unsere Dienste in Anspruch nehmen", führte Tomsu aus, "liegt bei über 50 Jahren - das ist zu spät."

"Die Gefährdeten stärken und zu einem bewussten Umgang mit Alkohol führen ist unser Anliegen", betonte der Gesundheitslandesrat. Er werde, erklärte Theiner, manchmal gefragt, ob die auf drei Jahre angelegte Kampagne nicht zu teuer sei: "Wir haben 2007 162.000 Euro ausgegeben, 2008 waren es 200.000 und heuer sind es 87.000: diese rund 450.000 Euro für die Bewusstseinsbildung sind für die öffentliche Hand nicht eine Option, sondern geradezu Pflicht", legte der Landesrat dar. Der dritte Teil der Präventionskampagne besteht aus Radiospots und Inseraten. "Es braucht Alternativen zur gängigen Festkultur," erklärt etwa Schulamtsleiter Peter Höllrigl in einem Radiospot: "Mehr Spaß, weniger Alkohol." Die Printwerbung und die Werbung im öffentlichen Raum, etwa auf Straßenschildern, zeigt einen roten Flaschenverschluss mit weißem Rufezeichen und dem Ratschlag "trinken mit Maß" sowie ein Bierglas, aus dem Gras wächst: "es wächst was Neues".

mac

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