Bau | 24.04.2009 | 15:00

Brückentest im Schnalstal: 100 Stahlseile getestet

(LPA) Aus den 70er Jahren stammen zwei Brücken der Schnalstaler Straße, deren Stahlseile in den vergangenen Tagen einem Belastungstest unterzogen worden sind. Wider Erwarten sind die Seile noch in gutem Zustand, allerdings wurde sicherheitshalber ein abwechselnder Einbahnverkehr für Schwerfahrzeuge eingeführt.

Spannweiten von 60 bzw. 30 Meter weisen die beiden Brücken im Schnalstal auf, die dieser Tage vom Landesstraßendienst auf Herz und Nieren geprüft worden sind. "Die Brücken sind wegen ihrer Bauweise als schadensanfällig eingestuft worden und werden deshalb regelmäßig überprüft", so Bautenlandesrat Florian Mussner. Gebaut worden sind die beiden Brücken aus Stahlbetonteilen, die durch Stahlseile verbunden worden sind. Die Tragfähigkeit der Brücken hängt demnach maßgeblich vom Zustand der hundert in den Brücken verarbeiteten Seilen und von deren Spannung ab.

Einzeln wurden die hundert Stahlseile in den vergangenen Tagen im Auftrag des Landesstraßendienstes überprüft, nur zwei erwiesen sich als kaputt. Der Rest der Seile hält den notwendigen Spannungen stand und damit die Brücken sicher zusammen. "Das Problem ist allerdings, dass die Brücken in den 70er Jahren auf Belastungen ausgelegt wurden, die von den heutigen weit übertroffen werden", so Landesrat Mussner. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb auf den Brücken ein abwechselnder Einbahnverkehr für Schwerfahrzeuge vorgesehen. "So vermeiden wir, dass die Bauwerke über die Maßen belastet werden", so Mussner.

Das Ergebnis der Tests hat die Fachleute des Landesstraßendienstes positiv überrascht. "Man hat eigentlich mit einem schlechteren Zustand der Stahlseile gerechnet, weshalb wir auch eine größere Summe für die Sanierung der beiden Brücken vorgesehen hatten", erklärt der Landesrat. Dieses Geld kann nun in andere dringende Arbeiten investiert werden, etwa in die Sanierung der drei Bogenbrücken der Gampenpassstraße, denen der harte Winter arg zugesetzt hat.

chr