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Erste Bilanz der Schlichtungsstelle in Arzthaftungsfragen

(LPA) Von den zwischen der Einführung am 1. August 2007 bis zum 31. Dezember 2008 bei der Schlichtungsstelle eingegangenen Fällen wurden 40 abgeschlossen. Gesundheitslandesrat Richard Theiner zog heute (28. April) eine positive erste Bilanz dieses "nützlichen Dienstes zum Schutz der Patientenrechte".

"Jährlich erbringt der öffentliche Gesundheitsdienst in Südtirol über sechs Millionen ärztliche Einzelleistungen, bei dieser hohen Anzahl können menschliche und technische Fehler nicht ausgeschlossen werden." Dies erklärte Theiner heute bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichtes der Schlichtungsstelle in Arzthaftungsfragen. Der Landesrat legte die Zahlen der ersten 16 Monate vor: Von 57 eingereichten Fällen sind noch 17 anhängig; zehn wurden archiviert, weil eine der drei Pflichtparteien (Patient, Arzt, Versicherung) nicht erschienen ist; in 40 Prozent der Fälle wurde die Haftung eines Arztes bzw. der Gesundheitseinrichtung festgestellt, in 60 Prozent wurde diese ausgeschlossen; die durchschnittliche Dauer aller Verfahren betrug 166 Tage, der durchschnittliche Schadenersatz 7551 Euro; von den im Jahr 2008 eingegangenen Fällen betrafen 30 eine öffentliche Einrichtung, in sechs Fällen ging es um einen niedergelassenen Arzt; in 24 von 36 Anträgen wurde die deutsche Sprache verwendet, in zwölf die italienische.

"Rasch und diskret" würde die Schlichtungsstelle arbeiten, unterstrich deren Präsident Josef Kreuzer, sie sei eine "große Errungenschaft, welche die Politik im Interesse der Allgemeinheit eingeführt hat". Was in nördlichen Nachbarländern seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit ist, stellt in Italien eine Neuheit dar. Patienten, die sich an diese Schlichtungsstelle wenden, sparen Zeit und Geld, diese Vorteile seien nicht nur im Interesse der Patienten, sondern auch der Ärzte. Während die Schlichtungsstelle aber bei Patienten Akzeptanz finde, sei es schwieriger, diese bei Ärzten zu erreichen. Präsident Kreuzer: "Manche Ärzte oder Sanitätsdienste sehen sie als ungebührliche Einmischung in interne Tätigkeiten an."

Mitglieder der Schlichtungskommission sind deren Präsident Josef Kreuzer, Richter im Ruhestand, der Rechtsmediziner Mario Marigo und die Rechtsanwältin Christina Gasser, Sekretär ist Christian Leuprecht. Die Schlichtungsstelle ist eine unabhängige öffentliche Stelle; sie bietet die Möglichkeit eines außergerichtlichen Schlichtungsverfahrens, wenn ein Gesundheitsschaden auf einen mutmaßlichen ärztlichen Behandlungsfehler zurückzuführen oder die Folge einer nicht ordnungsgemäßen Aufklärung sein könnte.

Informationen und Antragsformulare im Internet unter: www.provinz.bz.it/gesundheitswesen oder bei der Schlichtungsstelle in Arzthaftungsfragen, Landesabteilung Gesundheitswesen, Freiheitsstraße 23, Bozen, Telefon 0471 411550, e-Mail arzthaftung@provinz.bz.it

mac

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