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Interreg-Programm Italien-Schweiz: Ideen gefragt

LPA – Über das Interreg-Programm Italien-Schweiz fördert die Europäische Union die territoriale Zusammenarbeit zwischen den italienischen Grenzregionen und ihren Schweizer Nachbarn. Während andere Regionen bereits zahlreiche Projekte vorgelegt haben, wurden bisher nur sechs Vorhaben mit Südtiroler Beteiligung eingereicht. Als für Europa-Angelegenheiten zuständiger Landesrat ruft LH Luis Durnwalder daher zu Kreativität und Kooperation auf: "Es wäre schade, wenn diese Chancen zur Stärkung und Entwicklung der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg nicht genutzt würde."

Ende 2007 startete das Interreg-Programm Italien-Schweiz mit der Genehmigung durch die Europäische Kommission in die neue Programmperiode 2007-2013. Mit fast 70 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung EFRE, zu denen runde 23 Millionen Euro aus dem gesamtstaatlichen Rotationsfonds kommen, soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den italienischen und Schweizer Grenzregionen im Sinne der Verträge von Lissabon und Göteburg gestärkt werden.

Südtirol gehört neben den Regionen Aosta, Lombardei und Piemont und den Kantonen Tessin, Wallis und Graubünden zu den förderfähigen Gebieten. Das bedeutet, dass gemeinsame grenzüberschreitende Vorhaben mit Südtiroler Beteiligung, die Wirtschaft, Sozialwesen oder Umwelt betreffen und eine nachhaltige territoriale Entwicklung anstreben, von der EU finanziert werden können. Gefördert werden drei Arten von Projekten: gewöhnliche sowie strategische Projekte und integrierte grenzüberschreitende Pläne IGP. Während die gewöhnlichen Projekte von zwei oder mehreren Antragstellern kommen, ein bestimmtes Programmgebiet und nur eine einzige Maßnahme betreffen, können nur öffentliche Verwaltungen Träger strategischer Projekte sein. Für diesen Bereich sind über 17 Millionen Euro bestimmt; bisher wurden fünf Projekte eingereicht, an vier davon ist das Land Südtirol beteiligt. Bei den eingereichten Interessensbekundungen für integrierte grenzüberschreitende Pläne IGP  (17 Mio. €), also groß angelegte, vielfältige, Koopertionsprojekte für verschiedene Sektoren und Zielbereiche, ist Südtirol nicht vertreten.

Im Verlauf der Projektperiode wird es voraussichtlich drei Aufrufe zur Projekteinreichung von gewöhnlichen Projekten geben, wofür knapp 52 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Der erste dieser "Calls" erfolgte im vergangenen Sommer. Besonders groß war das Echo in der Lombardei und im Piemont. Von den insgesamt 56 zu einer Gesamtfinanzierung von über 30 Millionen Euro zugelassen Projekten haben nur zehn Prozent einen Südtiroler Projektpartner. Landeshauptmann Durnwalder ruft daher Vereine und Körperschaften sowie andere mögliche Südtiroler Projektträger auf, diese Chance zu nutzen und gemeinsam mit den Schweizer Nachbarn Ideen und Projekte zu entwickeln, die dem Grenzgebiet neue zukunftsweisende Impulse geben.

Einen zweiten Aufruf zur Projekteinreichung wird es im Herbst geben. "Der Termin muss noch festgelegt werden", sagt Claudia Picus, zuständige Sachbearbeiterin im Europaamt des Landes. Insgesamt 19 Millionen Euro sollen im Rahmen dieses zweiten Aufrufs ausgeschüttet werden. Nach wie vor werden Vorhaben gefördert, die auf eine Verbesserung der Umweltbedingungen, der Wettbewerbsfähigkeit und der Lebensqualität abzielen. Darüber hinaus kann der EFRE zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Justiz- und Verwaltungsbehörden, zur grenzüberschreitenden Integration des Arbeitsmarktes, zu lokalen Beschäftigungsinitiativen, zur Gleichstellung von Frauen und Männern und zur Chancengleichheit, zu Fortbildung und sozialer Eingliederung sowie zur gemeinsamen Nutzung von Humanressourcen beitragen.

Weitere Informationen erteilt im Landesamt für Europa-Angelegenheiten in der Bozner Gerbergasse Claudia Picus (claudia.picus@provinz.bz.it, Tel.: 0471 413177) oder können der Homepage www.interreg-italiasvizzera.it/interreg/index.php?id=5 entnommen werden.

jw

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