Museen | 20.05.2009 | 15:48

Mumien aus Italien - Themenführung im Südtiroler Archäologiemuseum

LPA - In Zusammenhang mit der derzeit laufenden Mumien-Ausstellung "Der Traum vom ewigen Leben" findet am Mittwoch, 27. Mai, um 18.00 Uhr im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen eine Führung in italienischer Sprache statt. Referent ist Dario Piombino-Mascali, Forscher am EURAC-Institut für Mumien und den Iceman.

Es ist kaum vorstellbar, aber in Italien findet man Tausende und Abertausende mumifizierte Körper. Sie stammen vorwiegend aus der Neuzeit, aber es gibt auch ältere und seltene Mumien aus dem Mittelalter, aus der Antike und sogar aus der Frühgeschichte. Der Gründe für diese immense Zahl sind hauptsächlich religiöser, sozioökonomischer und kultureller Natur. Aber auch die klimatischen und umweltbedingten Faktoren des geografisch sehr abwechslungsreichen Landes spielen dabei eine Rolle. 

Der Rundgang am 27. Mai mit dem Forscher Dario Piombino-Mascali beginnt um 18.00 Uhr mit Ötzi, dem Mann aus dem Eis, der als eine der besterhaltenen Mumien aus dem Neolithikum gilt. Diskutiert werden danach der Brauch der Totensalbung in der römischen Epoche und der darauf folgende Heiligenkult im Mittelalter mit seinen Konservierungspraktiken. 

Den Abschluss bilden die Analyse alter Begräbnisbräuche in der Neuzeit, die zur Mumifizierung von Körpern führten, sowie der große Einfluss der naturwissenschaftlichen Entdeckungen des 18. und 19. Jahrhunderts bei den Mumifizierungsprozessen.

Die Führung ist im Eintrittspreis zur Ausstellung inbegriffen. Diese ist noch bis zum 25. Oktober zu sehen und wurde in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zusammengestellt.

Weitere Informationen gibt das Südtiroler Archäologiemuseum Bozen unter 0471 320100 und sind im Internet unter www.iceman.it zu finden.

cs