Gesundheit / Soziales | 22.05.2009 | 14:58

Palliativpflege und Schmerztherapie: Regelung neuer Medikamente gefordert

(LPA) Die Zulassung von opiat- oder cannabishaltigen Schmerzmitteln sei für das gesamte Gesundheitssystem klar zu regeln, und zwar im Interesse der Patienten. Dies ist die Forderung, die Gesundheitslandesrat Richard Theiner stellt. Anlass dafür sind die Tage der Palliativpflege und der Schmerztherapie am 25. bzw. 28. Mai.

"Schmerzen zu lindern ist seit jeher ein Anliegen der Medizin und zeichnet jede humane Gesellschaft aus, denn schließlich ist es das Recht jedes Patienten, nicht unnötig leiden zu müssen", so der Gesundheitslandesrat. Geeignete Medikamente zur Linderung von Schmerzen gebe es für jede Anwendung, doch bestehe gerade bei wirksamen Präparaten auf der Grundlage von Opiaten noch eine erhebliche Hemmschwelle. "Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern und trotz der pharmakologischen Fortschritte der letzten Jahre werden Schmerzmittel auf der Basis von Morphium oder Cannabis in Italien sehr unterschiedlich eingesetzt", so Theiner. Eine klare Regelung sei daher notwendig.

Vom Gesundheitsressort des Landes besonders gefördert werde die palliative Betreuung zu Hause, die allerdings eine gute Zusammenarbeit von Familie, Hausarzt und Gesundheitsdienst voraussetze, erklärt der Landesrat. Im Südtiroler Sanitätsbetrieb werde derzeit ein geeignetes Programm ausgearbeitet. Dazu komme die Möglichkeit, der stationären Betreuung von Palliativpatienten, meist Krebskranken im Endstadium, auf die sich die Privatklink Martinsbrunn in Meran eingerichtet habe. Die Klinik verfügt in diesem Bereich über zwölf Pflegebetten und ein Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegern, geistlichem Beistand und Reha-Therapeuten.

Im Gesundheitsressort weist man schließlich auf eine Initiative des Vereins "Der Mohn" zu den Tagen der Palliativpflege und der Schmerztherapie hin. Der Verein organisiert ein Konzert der "Homeless Band", und zwar am 28. Mai um 20.30 Uhr im Bozner Europapark. Dabei soll über die Bedeutung einer "Kultur der Schmerzlinderung" informiert werden.

chr