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LR Mussner: Ladinische Schule beispielgebend für interkulturellen Dialog

(LPA) "Der interkulturelle Dialog ist der beste Weg, ethnische Spannungen abzubauen und extreme Positionen zu isolieren." Dies betont Landesrat Florian Mussner anlässlich des von der EU ausgerufenen Jahrs des interkulturellen Dialogs. Dass der Dialog dabei kein rein theoretisches Konstrukt sei, sondern durchaus auch in der Praxis funktioniere, zeige - so Mussner - das ladinische Schulmodell.

Gerade im Jahr des interkulturellen Dialogs hat sich das ethnische Klima in Südtirol angeheizt: durch die Forderung nach Selbstbestimmung auf der einen sowie Kranzniederlegungen vor Denkmälern auf der anderen Seite. "Dies sind Zeichen für die Unzufriedenheit auf beiden Seiten", so Mussner, der für die ladinischen Täler eine "europäischere Sicht" ortet. "Mit dem interkulturellen Dialog, der typisch ist für die ladinische Bevölkerung, sind wir imstande, extreme Positionen zu isolieren", so der Landesrat. Wichtig sei - und auch dies zeige das ladinische Beispiel -, dass in einem solchen Dialog jeder seine eigene Kultur leben könne und dieser auf dem Respekt voreinander aufbaue. "Und zwar unabhängig von sozialem Stand oder Kultur", so Mussner.

Der Landesrat betont weiters, dass man die Geschichte nicht ändern, sehr wohl aber aus ihr lernen könne. So sei der Marsch der Schützen in Bruneck von der Landesregierung als Form der Meinungsäußerung akzeptiert worden, auch weil die Schützen sich an die Vorgaben der Institutionen gehalten hätten. Dass zugleich vor Denkmälern Blumen niedergelegt würden, sei ein Zeichen der Ungleichbehandlung. "Dass dies Unzufriedenheit und Spannungen hervorruft, liegt auf der Hand", so Mussner. Wichtig ist für ihn, dass sich keine zu enge Sicht der Dinge entwickle, dass man vielmehr versuche, der Jugend über die Schule einen weiteren Horizont zu verschaffen.

"Es scheint, als ob es im geltenden System des Sprachunterrichts in Südtirol kaum möglich ist, die andere Sprache besser zu erlernen", so Mussner, der deshalb anregt, über eine Anpassung des ladinischen Modells der paritätischen Schule auf ganz Südtirol nachzudenken. Es sei schließlich ein Verdienst dieses Schulmodells, dass ethnische Spannungen in den ladinischen Tälern kaum gespürt würden. "Die ladinische Schule fördert das Sprachenlernen ohne Einschränkungen und ist deshalb bereits auf dem Weg des interkulturellen Dialogs, wie er auch von der EU gefordert wird", so Mussner.

chr

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