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Kirchturm im Reschensee: Restaurierung abgeschlossen

LPA - Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Glockenturm der alten Pfarrkirche "St. Katharina" im Stausee von Reschen soll auch weiterhin als Wahrzeichen der Gemeinde Graun erhalten bleiben. Daher wurde der 1357 geweihte Turm, der seit 1950 unter Wasser steht, vom Landesbautenressort in Zusammenarbeit mit der Landesdenkmalabteilung restauriert.

Der Kirchturm im Reschensee wird nach der Restaurierung wieder von Wasser umspült

2007 waren an den nordöstlichen und nördlichen Mauerecken des Turmes vertikale Risse entdeckt worden. Um den denkmalgeschützten Turm im Reschensee zu erhalten, war schnelles Handeln gefragt. 2008 wurde ein entsprechendes Instandsetzungs- und Restaurierungsprojekt erarbeitet. Im vergangenen Mai wurden die Arbeiten am alten Kirchturm im Reschenstausee aufgenommen.

Um die Restaurierungsarbeiten durchführen zu können, musste die Stauung im Bereich des Turms abgesenkt werden. Der Turm wurde eingerüstet. In der Folge wurden horizontale Spannanker aus Stahl in vier Lagen und einem Abstand von zweieinhalb Metern quer durch die Turmmauern gezogen. Das Außenmauerwerk des Turms wurde fachmännisch saniert. Die Ziffernblätter wurden restauriert. Außerdem wurde das Turmdach erneuert. Unter den alten Schindeln wurde die Jahresangabe 1899 gefunden, die letzte Dacherneuerung liegt also 110 Jahren zurück. Für die Sanierung stellte das Bautenressort 130.000 Euro bereit.

In dieser Woche wurden die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen. Am Donnerstagnachmittag (9. Juli) wurde der Teil des Sees, in dem der Turm steht, wieder von Stauwasser umflutet. "Es freut mich, dass der Turm nun auch dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Bauerhaltung und dem Landesdenkmalamt sowie der Gemeinde Graun wieder stabil und in neuem Glanze dasteht", so Bautenlandesrat Florian Mussner. Er verweist darauf, dass die Risse vom Eindringen des Wassers in bereits bestehende kleinere Risse und durch die beim Gefrieren auftretende Sprengwirkung verwursacht wurden.

Bekanntlich gab es am Reschen bis zur Seestauung 1950 drei Seen: Den Reschensee, den Mittersee (auch Grauner See genannt) und den Haidersee. Bei der Seestauung wurde das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees versenkt. 163 Häuser wurden gesprengt und überflutet. 523 Hektar Kulturgrund wurden überflutet. Die Bewohner mussten auswandern oder wurden in ein Barackendorf umgesiedelt. Der romanische Turm aus dem 14. Jahrhundert wurde aus Gründen des Denkmalschutzes stehen gelassen.

jw

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