Politik | 14.07.2009 | 17:30

Lia-Rumantscha-Generalsekretär Cadruvi bei LR Florian Mussner

LPA - Um die Zusammenarbeit der Minderheiten im Allgemeinen und um eine mögliche Kooperation in den Bereichen Schule und Kultur im Besonderen ging es bei einem Gespräch, zu dem der ladinische Landesrat Florian Mussner heute den Generalsekretär der "Lia Rumantscha", Urs Cadruvi, im Landhaus II in Bozen empfangen hat.

Der Generalsekretär der "Lia Rumantscha", Urs Cadruvi, traf zum Auftakt eines dreitägigen Südtirolbesuchs mit Landesrat Florian Mussner zu einem "sehr konstruktives und umfangreichen Gespräch" zusammen. "Wir haben auch eine mögliche künftige Zusammenarbeit bei Kultur- und Schulprojekten erörtert", so Landesrat Mussner.

Beide Seiten waren sich darüber einig, dass eine Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch gerade für Minderheiten von besonderer Bedeutung seien, da sie deren Fortbestand sicherten und die Entwicklung stärkten und förderten.

Cadruvi betonte gegenüber LR Mussner, dass "die bisherige Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten ladinischen Institutionen bei den verschiedensten Projekten immer erfolgreich war und entsprechend Früchte getragen hat". Vielfalt solle nicht als Gefahr verstanden werden, sondern als Wert. Sie sei als geistiges und soziales Kapital sowie als Quelle von Kreativität zu werten, waren sich die Gesprächspartner einig. Auch ermögliche sie es, den Schatz an Geschichte und Erfahrung zu bewahren und dadurch gesellschaftlichen Veränderungen besser gewachsen zu sein.

"Gerade durch die Globalisierung und die damit zusammenhängende Tendenz zum Uniformismus treten das den Menschen innewohnende Bedürfnis nach Identität und der Wunsch, die eigenen Wurzeln zu spüren und aus ihnen zu leben, wieder verstärkt ins Bewusstsein", sagte LR Mussner. Auch daher sei es wichtig, Sprache und Kultur der Minderheiten konkret und nachhaltig zu fördern.

In den nächsten Tagen wird Generalsekretär Cadruvi eine Reihe ladinischer Einrichtungen in Südtirol besuchen, darunter das ladinische Museum, das ladinische Kulturinstitut, das  Pädagogische Institut und das Schulamt. Außerdem will er Einblick in die ladinische Medienlandschaft nehmen.

jw