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LR Berger: Abweichen von Preisgestaltung ist Selbstverstümmelung

(LPA) Entschieden gegen Ad-hoc-Preissenkungen im Tourismus hat sich Landesrat Hans Berger heute (28. August) bei einer Pressekonferenz mit der Spitze der "Südtirol Marketing Gesellschaft" (SMG) ausgesprochen. "Jetzt kurzfristig von einer langjährigen Preispolitik abzuweichen, kommt einer Selbstverstümmelung gleich", so Berger.

Haben heute dem Tourismus den Puls gefühlt: (v.l.) SMG-Direktor Engl, LR Berger und SMG-Präsident Marsoner (Foto: LPA/Pertl)

Der Landesrat hat heute zunächst einen Blick auf die laufende Saison geworfen, die sehr stark von kurzfristigen Buchungen abhängig sei. "Die Entscheidung der Gäste fällt von Woche zu Woche und ist nicht zuletzt vom Wetter abhängig", so Berger. Die hohen Temperaturen in den Städten hätten indes dafür gesorgt, dass viele Italiener die Flucht in die Berge angetreten hätten. "Dadurch ist die Zahl der Ankünfte nicht so schlecht wie erwartet", erklärte der Landesrat. Die Ankunftszahlen seien aber ein unzureichender Indikator für den Gesundheitszustand des Tourismus', denn: "Bei den Umsätzen werden wir mit Einbrüchen rechnen müssen, die bei einigen auch im zweistelligen Bereich liegen", so Berger.

Trotzdem: Die Präsenz der Gäste sei der Ausgangspunkt, danach liege es an jedem selbst, das Ausgabeverhalten der Gäste mit entsprechenden Leistungen zu beeinflussen. "Gerade in der derzeitigen Situation sehe ich es als zielführenderes Instrument, die Leistungen bei gleichbleibendem Preis zu steigern, als den Preis zu senken", erklärte der Landesrat. Wer trotzdem von seiner Preisgestaltung abweiche, könne nicht mit einer höheren Wertschöpfung rechnen und komme bei Preissteigerungen in den nächsten Jahren in Erklärungsnot. Ausverkaufspreise seien nicht das, was man sich von einem seriösen Geschäftspartner erwarte. "Schließlich geht man davon aus, dass Qualität ihren Preis hat", so der Landesrat.

Auch für SMG-Präsident Reinhold Marsoner ist der Preis das stärkste Signal für die Qualität einer Urlaubsregion. "Wir dürfen das Selbstbewusstsein haben, Unverwechselbares zu bieten und eine entsprechende Preispolitik zu betreiben", so Marsoner. Umfragen zur Ausgabebereitschaft zeigten, dass etwa Österreicher, Schweizer, Polen, Tschechen, Belgier und Briten bereit wären, bis zu 40 Prozent mehr für die Unterkunft in Südtirol auszugeben. Diese Ergebnisse, so hieß es heute, sollten Anbieter bestärken, die Preise zumindest zu halten.     

Knapp 120 Euro täglich gibt ein Gast derzeit in Südtirol aus. SMG-Direktor Christoph Engl peilt das Ziel an, diese Ausgabe aufgrund höherer Dienstleistungskosten sowie höherer Preise für die Infrastruktur auf 150 Euro zu bringen. Zudem brauche es ein Umdenken bei den Saisonzeiten und -preisen: "Die Hochsaison wird zunehmend gemieden, weshalb wir weniger auf Saisonpreise als auf höhere Durchschnittspreise über den gesamten Öffnungszeitraum setzen müssen", so Engl.

chr

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