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Geologen-Tagung: Leben und Bauen im Permafrost

(LPA) Geologen, Ingenieure, Forstwirte, Vertreter der Alpenvereine und Umweltorganisationen haben heute (25. September) in Bozen über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Alpenraum beraten und dabei vor allem ein Phänomen im Auge gehabt: den Rückzug des Permafrosts. Bei der vom Landesamt für Geologie organisierten Tagung mit dabei waren auch die Landesräte Florian Mussner und Michl Laimer.

"Thema, das uns lange beschäftigen wird": LR Mussner und LR Laimer (in der ersten Reihe) haben sich heute bei der Permafrost-Tagung an die Geologen gewandt (Foto: LPA/Pertl)

Steigende Temperaturen haben zur Folge, dass die derzeit rund zwölf Prozent der Landesfläche umfassenden Permafrostzonen, also jene Gebiete, in denen der Boden ganzjährig gefroren bleibt, immer kleiner werden. Die Folgen machen sich bereits bemerkbar, etwa in Form von Felsstürzen, Steinschlägen, unsicheren Wanderwegen und Kletterrouten oder instabil gewordenen Fundamenten von Schutzhütten, Passstraßen oder Aufstiegsanlagen. "Der Rückzug des Permafrosts wird uns noch lange beschäftigen, weil er sich auf zahllose Bereiche auswirkt", so Mussner, der die "neue Rolle" des Landesamts für Geologie hervorgestrichen hat: "Das Landesamt wird immer mehr zu einem Berg-Sicherheitszentrum", so der Landesrat.

"Es ist grundlegend, dass die Experten Daten zum Klimawandel im Alpenraum zusammentragen, weil dieser uns vor völlig neue Herausforderungen rund um Gletscher, Wasser oder Landschaft stellt, aber auch die Raumordnung nachhaltig beeinflusst", so auch Landesrat Laimer. Von den Experten erwarte man sich  wissenschaftlich fundierte Strategien, um den negativen Folgen des Klimawandels begegnen zu können. Die Grundlage dafür bilden die neuesten Messdaten zum Permafrost und dessen Veränderung, die heute ebenso diskutiert wurden, wie Strategien zur Vermeidung von Schäden und Unfällen, die Gefahrenzonenplanung oder Risikoeinschätzung im Hochgebirge.

Morgen sind die Geologen am Blockgletscher im Schnalser Lazaun und an der Bohrstelle an der Grawand unweit der Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahnen unterwegs. Dort wird derzeit die erste Langzeit-Mess- und Überwachungsstation für Permafrost im Fels errichtet, die - mit zusätzlichen Messstationen auf Blockgletschern in Schnals und Ulten - Daten zum Verhalten von Permafrost in Felsgraten und die Zusammensetzung des Eises von Blockgletschern liefern sollen. Die Daten werden alpenweit ausgetauscht und verglichen, um ein möglichst umfassendes Bild zu gewinnen.

chr

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