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Wetterrückblick: Spätsommerlicher statt herbstlicher September

(LPA) Überdurchschnittlich warm ist der heurige September in unserem Land ausgefallen. So wurde in Bozen eine mittlere Temperatur von 19,4 Grad Celsius gemessen, immerhin 1,2 Grad über dem langjährigen Schnitt. Damit steigt die Zahl der überdurchschnittlich warmen Monate in Folge auf zwölf, der letzte Monat mit unterdurchschnittlichen Temperaturen in Südtirol war der September des Vorjahrs.

Mit zum hohen Schnitt beigetragen hat die hochsommerliche Hitze Anfang September, bei der in tiefen Lagen über 30 Grad gemessen worden sind. So stieg das Quecksilber am 1. und 2. September in Gratsch (Meran) auf die September-Höchstmarke von 32,2 Grad Celsius. Bereits am 3. September wurde die Hitzewelle allerdings gestoppt, die Tageshöchstwerte pendelten sich in Bozen bis zum Monatsende bei 25 bis 26 Grad Celsius ein. Einzig an drei Tagen zur Monatsmitte war es deutlich kühler, der Temperatur-Tiefstwert wurde am 6. September in Toblach gemessen: -0,1 Grad Celsius.

Bei den Niederschlägen zeigt sich ein ausgeglichenes Bild. "Im Großteil des Landes lagen die Regenmengen nahe den langjährigen Mittelwerten", vermeldet der Landeswetterdienst. In Bozen wurden 74 Liter pro Quadratmeter gemessen, der Durchschnitt liegt bei 64 Liter. Die Niederschlagsverteilung kann aber sogar innerhalb einer Stadt sehr unterschiedlich sein. So fielen bei einem heftigen Gewitter in der Nacht von 25. auf 26. September in Sigmundskron neun Liter Regen auf einen Quadratmeter, in der Bozner Innenstadt waren es über 60 Liter und damit so viel wie normalerweise im ganzen Monat. Zugleich war dies die regenreichste Nacht in Bozen seit Jahresbeginn.

Außergewöhnlich war die Wetterlage auch am Freitag, 4. September. "Im Vorfeld einer Kaltfront entstanden in den frühen Morgenstunden bei Lecco in den Bergamasker Alpen Regenschauer", so die Experten des Landeswetterdienstes. Diese Regenschauer zogen mit einem starken Südwestwind Richtung Südtirol. "Es entstand ein regelrechtes Regenband von der Lombardei bis nach Salzburg, das fast neun Stunden anhielt", so die Meteorologen. Besonders heftig waren die Niederschläge vom Sarntal über das Eisacktal, das untere Wipptal bis ins untere Puster- und das Ahrntal. So fielen an der Wetterstation in Terenten 130 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Wasserführung von Talfer, Ahr und im Unterlauf der Rienz samt Zuflüssen war in der Folge außergewöhnlich hoch, es kam zu Ausuferungen. "Vergleichbare Durchflüsse wurden in diesen Gebieten das letzte Mal 1991 und 1997 gemessen", so der Hydrologe Roberto Dinale.

Nach Durchzug der Kaltfront hat sich das Wetter in den Folgetagen allerdings rasch wieder beruhigt. Zwei Genuatiefs sorgten am 14. und 16. verbreitet für Niederschläge, kurzzeitig kehrte in mittleren Höhenlagen sogar der Winter ein. Die Schneefallgrenze sank stellenweise bis auf 1400 Meter. So gab's etwa in Rein in Taufers oder im Gadertal Schnee. Die zweite Monatshälfte war von ruhigem Hochdruckwetter geprägt, unterbrochen nur von wenigen wechselhaften Tagen. Der Altweibersommer wartete in Südtirol demnach mit Temperaturen weit über dem Durchschnitt auf und nach den aktuellen Mittelfrist-Vorhersagen des Landeswetterdienstes könnte dies auch noch bis weit in die nächste Woche hinein so bleiben. "Die Temperaturen gehen Richtung Wochenende zwar leicht zurück, eine markante Wetteränderung oder gar ein Wintereinbruch sind aber nicht in Sicht", so die Experten.

chr

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