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Geschlossener Hof: Neue Broschüre und aktuelle Daten vorgestellt

(LPA) Über 13.000 geschlossene Höfe gibt es in Südtirol. Sie umfassen rund drei Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche. "Dieses Instrument ist von unschätzbarem Wert für die Landwirtschaft, weil es sicherstellt, dass die Betriebe als Einheit erhalten und bearbeitet werden", so Landesrat Hans Berger, der heute (6. Oktober) die neuesten Daten und eine Broschüre zum geschlossenen Hof vorgestellt hat.

Mit der italienischen Volkshochschule UPAD hat das Ressort von Landesrat Berger die neue Broschüre herausgebracht, die nicht nur aktuelle Daten zum geschlossenen Hof in Südtirol enthält, sondern auch eine Beschreibung des rechtlichen Rahmens und der historischen Entwicklung. "Die Wurzeln des geschlossenen Hofs, bei dem ein landwirtschaftlicher Betrieb als unteilbar angesehen wird, reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück", so der Landesrat. Diesem uralten Instrument sei es zu verdanken, dass Höfe nicht bei jeder Erbteilung zerstückelt würden, "und zwar so lange, bis nur noch ein paar 1000 Quadratmeter übrigbleiben, die zu bearbeiten es nicht lohnt", so Berger.

13.334 geschlossene Höfe gibt es in Südtirol. Sie machen mehr als die Hälfte aller 26.285 landwirtschaftlichen Betriebe im Land aus. Acht von zehn geschlossenen Höfen sind im Alleinbesitz, nur zwölf Prozent gehören Frauen. "Dies hat damit zu tun, dass bis zur Neufassung des Höfegesetzes im Jahr 2001 gesetzlich festgeschrieben war, dass der Hof dem ältesten männlichen Nachkommen vererbt wird", so Berger, der sich "etwas entsetzt" über die Altersstatistik zeigt: So gehört rund ein Viertel aller geschlossenen Höfen Über-60-Jährigen, während die Unter-40-Jährigen unter den Besitzern gerade einmal ein Fünftel ausmachen. "Hier gilt es zu überlegen, inwieweit wir durch andere Wege der Förderung einen schnelleren Generationenwechsel herbeiführen können", so der Landesrat.

Als "geniales Instrument, das den Hof als Betrieb versteht, den es in seiner Gesamtheit zu erhalten gilt", bezeichnete heute Richter Edoardo Mori, Autor der Broschüre den geschlossenen Hof. Werner Hintner, Direktor des Landesamts für bäuerliches Eigentum und Co-Autor, warf dagegen einen Blick auf die Entwicklung der geschlossenen Höfe. So seien jährlich etwa 50 Neuschließungen zu verzeichnen, denen rund 20 Auflösungen gegenüber stünden. Hintner hat zudem auf die territoriale Verteilung der Höfe hingewiesen: Demnach sind in den Gemeinden Ritten (396) und Sarntal (383) die meisten geschlossenen Höfe zu finden, während Altrei mit gerade einmal sechs geschlossenen Höfen das Schlusslicht bildet. 

chr

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