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Abruzzen: Zivilschutz zieht sich aus Erdbebengebiet zurück

(LPA) Sechs Monate nach Beginn des Einsatzes im Erdbebengebiet in den Abruzzen hat der Hilfszug des Südtiroler Zivilschutzes am Sonntag seine Heimreise angetreten. "Wir haben das Camp für die nach dem Erdbeben Obdachlosen in Sant'Elia in den letzten Wochen Schritt für Schritt abgebaut, zuletzt waren anstatt der anfangs 400 Betreuten nur noch knapp hundert im Camp", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Abtransport I: Die Zelte im Camp waren ein halbes Jahr lang Notunterkunft für die Obdachlosen, nun konnten sie zusammengepackt werden

Bereits unmittelbar nach dem Erdbeben vom 6. April hatten die Südtiroler in Sant'Elia, einer Fraktion von L'Aquila, Quartier bezogen. Unter der Leitung des Landeszivilschutzes standen Freiwillige zahlreicher Vereine im Einsatz, um die Erdbebenopfer zu betreuen. So waren die freiwilligen Feuerwehrleute und die Bergretter von AVS und CAI für die gesamte Technik verantwortlich - vom Bau und der Instandhaltung der Trink- und Abwasserleitungen bis hin zur Errichtung einer Kapelle in der Zeltstadt. Das Weiße Kreuz hatte sich dagegen um die Verpflegung von Obdachlosen und Einsatzkräften zu kümmern, das Rote Kreuz um deren medizinische Versorgung, während die Notfallpsychologen und -seelsorger die Campbewohner bei der Bewältigung ihres Traumas unterstützt haben.

Wie geplant, hat nun die Verwaltung von L'Aquila die Führung der Camps übernommen, nachdem der Großteil der Bewohner in Fertighäusern oder Hotels untergebracht worden sind. "In den Zelten den in dieser Region sehr strengen Winter verbringen zu müssen, wäre nicht zumutbar", so Hanspeter Staffler, Direktor des Landeszivilschutzes, der mit seinem Team den Rückzug aus Sant'Elia geplant hat. Das Camp dort hatte immer wieder als Vorzeigemodell gedient. So waren nicht nur Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Zivilschutzchef Guido Bertolaso zu Gast, sondern etwa auch der Präsident des israelischen Parlaments, Reuven Rivlin, von dem es viel Lob für die Organisation gab.

Am Sonntag wurden die Südtiroler aus Sant'Elia verabschiedet, und zwar mit einem ganz besonderen Glockenläuten: Die Helfer hatten im Frühsommer die Glocken der zerstörten Kirche von Sant'Elia geborgen und in das Camp gebracht. Nachdem nun eine Behelfskirche im Ort errichtet worden ist, konnten die Glocken wieder zurückgebracht werden. "Das letzte Läuten im Camp und das erste von der neuen Kirche sollte nicht nur die Einsatzkräfte verabschieden, sondern auch den Bewohnern Zuversicht vermitteln", so Staffler.

chr

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