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Fünfter Südtiroler Museumstag: Besucher im Fokus

LPA - Die Besucherwünsche und Besucherinteressen standen im Mittelpunkt des diesjährigen fünften Südtiroler Museumstages. An die 80 Kultur- und Museumsleute trafen sich am Freitag (13. November) im Klausner Kapuzinerkloster zu der von der Servicestelle Museen des Landes veranstalteten Fachtagung. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur betonte eingangs, dass es im Museumsbereich noch zu viel Aufsplitterung gebe und verstärkt nach Synergien zu suchen sei.

An die 80 Kultur- und Museumsleute nahmen am 5. Südtiroler Museumstag in Klausen teil

Fast 1,5 Millionen Menschen besuchen jährlich Südtirols Museen. Wobei auch die Dichte der Museen in Südtirol, mit einem Museum je 5890 Einwohnen, im europäischen Vergleich durchaus bestehen kann. "Diese Zahlen mögen zwar aus der Sicht der Museen beruhigend sein, jedoch sagen sie wenig über die Zufriedenheit der Besucher und Besucherinnen aus", erklärte Landesrätin Kasslatter Mur anlässlich des fünften Südtiroler Museumstages im Dürersaal des ehemaligen Kapuzinerklosters in Klausen. Es sei daher wichtig Ansprüche und Bedürfnisse der Besuchenden zu kennen und deren Entwicklung zu beobachten. Die Landesrätin forderte die Museumsleute auf, verstärkt zielgruppenspezifisch zu arbeiten, um neues Publikum zu gewinnen.

Das Thema "BesucherInnen und ihre Bedürfnisse" stand im Mittelpunkt des diesjährigen Museumstages, zu dem die Servicestelle Museen des Landes die ehren- und hauptamtlichen Museumsmitarbeitenden eingeladen hatte. Ausgangspunkt waren die Ergebnisse einer Besucherbefragung, die das Institut "Apollis" im Auftrag des Landes zwischen 2008 und 2009 in 14 Südtiroler Museen durchgeführt hat.

Die Museumslandesrätin erinnerte daran, dass sich Südtirols Museen 2006 in den "Grundsätzen des Entwicklungskonzepts für die Sammlungen und Museen Südtirols" darauf geeinigt hätten, Ziele, Angebote und Zielgruppen zu definieren und sich bei der Programmgestaltung an den Bedürfnissen der lokalen und regionalen Bevölkerungsschichten und ihrer Gäste zu orientieren. Es gelte also der Grundsatz "Museen und Sammlungen arbeiten zielgruppenspezifisch und interessensorientiert", so die Landesrätin.

Praktische Beispiele dazu kamen beim Museumstag von Hans Joachim Klein, Professor am Zentrum für Evaluation und Besucherforschung in Karlsruhe, der über besucherorientierte Maßnahmen als Ergebnis der Besucherforschung referierte. Demnach hat sich das Besucherverhalten im Laufe der Jahre verändert und stellt die Museen vor neue Herausforderungen.

In mehreren Workshops bearbeiteten die Tagungsteilnehmenden Kernfragen wie "Welche strukturellen Voraussetzungen braucht es für einen gelungenen Museumsbesuch? Was veranlasst die Leute zum Museumsbesuch? Was wünschen sich die Besucher im Museum? Welche Besucher wünschen sich die Museen? Wie erreicht man neue Zielgruppen?" Außerdem erarbeiteten die Teilnehmenden vor dem Hintergrund des eigenen Museums Ideen und Vorschläge für wirksame Maßnahmen .  

Als konkrete Tagungsergebnis im Bereich zielgruppenorientierter Museumsarbeit nannte Moderatorin Alexandra Pan von der Museen-Servicestelle den Bereich der Senioren. Senioren über 70 seien seltene Museumsbesucher, könnten aber durch geeignete Angebote (Z. B. richtige Akustik und genügend Sitzgelegenheiten) sicher als Museumsgäste und darüber hinaus in manchen Fällen auch als Mitarbeiter gewonnen werden.

Im Verlauf des Museumstages gingen Landesrätin Kasslatter Mur und der derzeitige Direktor der Südtiroler Landesmuseen sowie künftige Leiter der neuen Landesabteilung Museen, Othmar Parteli, auch auf die Neuerungen in der Südtiroler Museumslandschaft ein: die Errichtung der neuen Museumsabteilung zum 1. Jänner 2010, in die die Körperschaft Südtiroler Landesmuseen als Sonderbetrieb eingegliedert wird, und die Auflösung des Verwaltungsrates der Landesmuseen und sowie des Museumsbeirats.

jw

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