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Untertunnelung Sonnenburg: Arbeiten sollen im Dezember weitergehen

LPA - Mitte Dezember sollen die Arbeiten zur Untertunnelung der Sonnenburg weitergehen. Dies kündigte Bautenlandesrat Florian Mussner heute, 17. November, auf der Baustelle in Sonnenburg/St. Lorenzen an. Erste Erkenntnisse der Überwachung des Baus am Amtmanntunnel liegen nun vor und sollen für einen sanfteren Vortrieb des Sonnenburger Tunnels genutzt werden.

Lokalauenschein auf der Baustelle für die Untertunnelung der Sonnenburg

Bautenlandesrat Mussner hat sich mit dem St. Lorenzner Bürgermeister Helmuth Gräber, Vertretern der Gemeinde und der Bezirksgemeinschaft sowie den Anrainern den Stand der Arbeiten im inzwischen rund 70 Meter aufgefahrenen Tunnel unter dem Amtmannbühl angeschaut. Die Techniker und die vom Land zugezogenen Experten haben die Überwachung des Tunnels und die daraus gewonnen Erkenntnisse im Detail erläutert. Mitte Dezember soll der Tunnel unter der Sonnenburg weiter gebaut werden, nachdem die Arbeiten im Frühjahr 2009 eingestellt worden waren, um Schäden an der Sonnenburg zu vermeiden. „Die laufenden Messungen ermöglichen gute Voraussagen für die Vorgangsweise beim Weiterbau des Sonnenburger Tunnels“, sagte Mussner. „Es wurden alle Maßnahmen ergriffen, um die beschädigten Fresken in der Krypta zu sichern“, betonte der Landesrat. „Wir haben aus der Sache gelernt und werden nun alles tun um die Kulturgüter bereits vorab zu schützen, was mit den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln auch möglich ist“, unterstrich Mussner. Nach wie vor sei es ihm ein Anliegen die Anrainer und alle Bürger genau über die nächsten Bauschritte zu informieren, sagte der Landesrat, der sich auch für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Lorenzen, der Landesumweltagentur und der Landesabteilung für Denkmalschutz bedankte. „Um endlich eine Verkehrsentlastung und mehr Lebensqualität für die Bürger im Unterdorf in Sonnenburg zu erwirken soll alles daran gesetzt werden, die Arbeiten vor Weihnachten 2010 abzuschließen“, hob Mussner hervor.

Es sei der Wunsch der St. Lorenzner Bürger, den Bau auf dieser Trasse weiterzuführen, sagte der St. Lorenzner Bürgermeister Helmuth Gräber. Zusammen mit der Anbindung ans Gadertal werde so ganze Arbeit geleistet und die Lebensqualität vieler Bürger wesentlich verbessert, so Gräber.

Um den 350 Meter langen Tunnel unter der Sonnenburg mit möglichst geringen Vibrationen und somit auch ohne Gefahren für die historische Anlage Sonnenburg durchzuführen, laufen derzeit zahlreiche Messungen während des Baus des 95 Meter langen Amtmanntunnels. „Die Vibrationen werden fortlaufend sowohl im Bereich Amtmann als auch im Bereich Sonnenburg gemessen und die Daten werden nach jedem Ausbruch ausgewertet, damit die Planung fortlaufend optimiert und die verschiedenen Vortriebsmethoden verglichen werden können“, erklärte der Direktor der Landesabteilung Straßenbau Nord/Ost Gustav Mischi. Mit der Messung der Vibrationen an der Spitze des Amtmannbühels könne auch das Verhalten des Sonneburghügels rekonstruiert und folglich die geeignete Vortriebsmethode für den Ausbruch des Tunnels im Bereich der Burg gewählt werden, so Mischi.

Der Fels unter der Sonnenburg sei gleich beschaffen wie der Fels unter dem Amtmannbühl erläuterte Professor Giovanni Barla vom Politecnico Turin. „Aus technischer Sicht haben wir alle Möglichkeiten, Schäden vorzubeugen und einen optimalen Vortrieb zu garantieren“, sagte Barla. Wie der Geologe Carlo Ferretti erklärte, werden bei jedem Meter Vortrieb die Daten ausgewertet und  sieben bis acht verschiedene Vortriebsmethoden getestet. Derzeit zeichne sich als Trend ab, dass beim Vortrieb mit der Fräse die Werte der Bodengeschwindigkeitsmessungen sehr niedrig seien, sagte Bauingenieur Ulrich Heger. Diese Vortriebsmethode wäre somit geeignet. Bei größerem Quarzgehalt im Gestein sei der Vortrieb mit der Fräse allerdings kaum möglich, so Hegger.

In dieser Woche werden die Daten der Messungen ausgewertet und anhand dieser Daten die Vortriebsmethode für den Tunnelabschnitt unterhalb des Sonnenburghügels gewählt. Professor Barla wird gemeinsam mit den zuständigen Landestechnikern auch die kommenden Bauphasen verfolgen und mit der Bauleitung absprechen.

Die 610 Meter lange Untertunnelungsstraße der Sonnenburg besteht aus drei Teilen, dem 385 Meter langen Tunnel unter der Sonnenburg, einem 130 Meter langen offen verlaufenden Straßenabschnitt und dem 95 Meter langen Tunnel unter dem Amtmannbühl. Außerdem gehört zu diesem Straßenbauvorhaben auch der Bau einer neuen Brücke über die Rienz in St. Lorenzen sowie die Regelung der Kreuzung mit einer dritten Spur und der Ausbau der Straße von St. Lorenzen bis zur Peintner Brücke.

SAN

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