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Landesbeirat zu Gewalt an Frauen: "hinsehen, hinhören, reden"

(LPA) Eine Tagung und eine druckfrische ëres-Ausgabe, eine neue Broschüre über ökonomische Gewalt und der Aufruf, sich eine weiße Schleife anzuheften: Diese Initiativen zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am morgigen Mittwoch, dem 25. November, hat der Landesbeirat für Chancengleichheit heute vorgestellt.

Aufruf des Landesbeirates für Chancengleichheit

"Wir von der Landesregierung", betonte Landesrätin Barbara Repetto bei der Pressekonferenz, "unterstützen alle Initiativen, die Gewalt gegen Frauen eindämmen können, wir äußern uns gegen das Totschweigen eines Verhaltens, das viele Frauen das Leben kostet." Mit dem Aufruf "Hinsehen, hinhören, darüber sprechen!" hat der Landesbeirat für Chancengleichheit heute seine diesjährige Kampagne gegen Gewalt an Frauen begonnen. Täglich suchen mindestens zwei Frauen in Südtirol Hilfe bei einer Beratungsstelle, weil sie vielfältiger Gewalt ausgesetzt sind, legte Beirats-Präsidentin Ulrike Oberhammer dar: An die 550 Frauen haben im abgelaufenen Jahr 2008 professionelle Hilfe gesucht, und im ersten Halbjahr 2009 waren es bereits 300 Frauen. Dies Zahlen, betonte Oberhammer, stellten aber nur die Spitze des Eisberges dar.

Mehrere Zeichen sollen dieser Gewalt entgegengesetzt werden:

Auf der Tagesordnung einer Tagung am morgigen Mittwoch, dem 25. November, zwischen 15 und 18 Uhr im Landhaus I in Bozen stehen Referate über die neuen Bestimmungen im Bereich Gewalt: Der Professor für Strafrecht an der Universität Parma Alberto Cadoppi spricht über Stalking; Beniamino Migliucci, Präsident der Kammer der Südtiroler Strafvertreidiger, stellt die prozessrechtlichen Aspekte von der Voruntersuchungsphase bis zur Hauptverhandlung vor; Oberstaatsanwalt Guido Rispoli referiert über die Rolle der Staatsanwaltschaft bei Prävention und Verhinderung von Gewalt an Frauen; der Vortrag der Bozner Rechtsanwältin für Strafrecht Christine Jöchler trägt den Titel "Gewalt in der Familie"; Sigrid Pisanu, Mitarbeiterin des Frauenhauses Meran, wird eben dieses vorstellen.

Zum Thema ist soeben die neue Ausgabe von ëres-frauen-info-donne erschienen, in dem neben anderem Frauenhäuser und geschützte Wohnungen vorgestellt werden. Die ëres-Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Gewalt gegen Frauen ist kostenlos im Frauenbüro des Landes erhältlich: Telefon 0471 411180; E-Mail frauenbuero@provinz.bz.it, oder direkt im dritten Stock des Palais Widmann in der Crispistraße 3 in  Bozen.

Ebenfalls im Frauenbüro und im Frauenhaus Meran ist die neue Broschüre über ökonomische Gewalt gegen Frauen erhältlich, die Frauenhaus-Mitarbeiterin Sigrid Pisanu heute vorgestellt hat. In den Kapiteln Zusammenleben und Ehe, Arbeit, Verwaltung von Geld und Vermögen, Wohnen sowie Notlage werden in kompakter, leicht verständlicher Form Fragen beantwortet und Anlaufstellen genannt.

Landesrätin Repetto und Landesbeirats-Präsidentin Oberhammer riefen heute dazu auf, mit dem Tragen der weißen Schleife vom morgigen Tag der Gewalt gegen Frauen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ein sichtbares Zeichen zu setzen; sie wiesen darauf hin, dass sie allen Männern der Landesregierung und des Landtages, aber auch öffentlichen Personen wie etwa dem Regierungskommissär zwei weiße Schleifen zugeschickt hätten.

Landesbeirats-Vizepräsidentin Patrizia Trincanato betonte, das Problem der Gewalt gegen Frauen sei nicht ein Problem der Frauen, sondern der gesamten Gesellschaft. Im Rahmen der Kampagne gegen die Gewalt an Frauen werden 140 Großplakate aufgehängt sowie 1.300 Plakate im A3-Format, außerdem werden 8.000 Postkarten verteilt und 3.000 weiße Schleifen, zudem werden Anzeigen in Tages- und Wochenzeitungen geschaltet.

mac

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