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Polemik um Primariate am KH Schlanders: LR Theiner nimmt Stellung

(LPA) Angesichts der Polemik um die Primariate am Krankenhaus Schlanders bezieht nun auch Landesrat Richard Theiner Stellung: "In Schlanders muss es - wie in jedem Grundversorgungs-Krankenhaus - eine pädiatrische und eine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe geben", betont Theiner. Und was die Besetzung des Primariats betrifft, halte man sich nur an die Proporzbestimmungen im Gesundheitswesen.

Diese Bestimmung sieht vor, dass bei der Vergabe der Primariatsstellen das Verhältnis der Sprachgruppen auf Landesebene zählt. "Und dieses wird auch eingehalten", so Theiner. Als Primarin der Pädiatrie in Schlanders war bisher die der italienischen Sprachgruppe angehörende Gabriella Gios tätig, nun hat der Sanitätsbetrieb diese Stelle nach geltender Regelung der deutschen Sprachgruppe zugewiesen. "Das frei gewordene Primariat in Schlanders ist nicht willkürlich der deutschen Sprachgruppe zugeordnet worden. Und es hat auch schon mehrmals den umgekehrten Weg gegeben, nach dem ein bisher 'deutsches' Primariat einem Italiener zugewiesen worden ist", stellt der Landesrat klar. Insgesamt seien 104 Primarstellen im ganzen Land besetzt, davon 73 von der deutschen, 28 von der italienischen und 3 von der ladinischen Sprachgruppe.

Deutlich bezieht Theiner auch zur Kinderabteilung in Schlanders Stellung: "Die Abteilung mit ihren über 350 Geburten im Jahr steht nicht zur Diskussion", so der Landesrat. "Ich habe bereits öffentlich betont, dass es in der Radiologie keine Primarstelle mehr geben wird, alle Dienste der Grundversorgung aber bleiben", so der Landesrat. Demnach müsse es auch in Schlanders weiter eine Geburtenabteilung geben. Dafür arbeite Schlanders in technischeren Bereichen, etwa im Labor oder der Apotheke, enger mit dem Krankenhaus Meran zusammen.

Die Vorwürfe der Gewerkschaften, das Krankenhaus Bozen werde zugunsten der Peripherie vernachlässigt, weise er entschieden zurück, so Theiner. Die Ausstattung und Organisation der Krankenhäuser folge einem klaren Aufbau. So gebe es drei Krankenhäuser für die Grundversorgung (Schlanders, Innichen, Sterzing), drei Schwerpunkt-Krankenhäuser (Meran, Bruneck, Brixen) sowie das Zentralkrankenhaus Bozen.

"In diesem abgestuften System hat Bozen eine zentrale Funktion", betont der Landesrat. Die meisten landesweit einmaligen Dienste hätten ihren Sitz in Bozen, es stünden dort jene kostspieligen Geräte, die nur einmal gekauft werden könnten. "Von einer Vernachlässigung Bozens kann keine Rede sein", so der Landesrat, der darauf verweist, dass der Um- und Ausbau des Krankenhauses das größte Hochbauvorhaben des Landes sei. "Ich sehe keinen Sinn darin, Krankenhäuser gegeneinander auszuspielen. Im Gegenteil: eine immer engere Zusammenarbeit ist gefragt", so Theiner.

chr

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