News / Archiv

News

Arbeitsmarkt: Geringe Prekarisierung trotz neuer Beschäftigungsformen

(LPA) Zwar werden neue Beschäftigungsformen, etwa die Projektarbeit oder die gelegentliche Mitarbeit, auch auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt immer beliebter, eine steigende Prekarisierung ist daraus allerdings nicht abzuleiten. Dies ist die Erkenntnis, die die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt des Landes aus den von ihr gesammelten und nun in "Arbeitsmarkt News" veröffentlichten Daten gewinnt.

2009 hat die Projektarbeit einen durchschnittlichen Bestand von mehr als 4800 Beschäftigten in Südtirol erreicht, wobei rund ein Drittel davon gleichzeitig auch in einem abhängigen Arbeitsverhältnis bei einem anderen Arbeitgeber arbeitet. Auch wenn aber der Trend bei der Projektarbeit nach oben zeigt, ergibt sich aus der Studie der Beobachtungsstelle in der Landesabteilung Arbeit doch eine positive Erkenntnis: "Bisher hat die Projektarbeit zu einer sehr geringen Prekarisierung des Arbeitsmarkts in Südtirol geführt, weil ein guter Teil der Projektarbeiter in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden", so Neo-Arbeitslandesrat Roberto Bizzo.

Die Daten dürften allerdings nicht dazu führen, dass die Wachsamkeit sinke. "Projektarbeit bietet hohe Flexibilität, sollte aber in beschränktem Ausmaß genutzt werden", so Bizzo. Sie könne zwar den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern, man befürworte aber weiterhin stabile Arbeitsverhätnisse. "Projektarbeit darf nicht als Ersatz für ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zweckentfremdet werden", so der Landesrat.

Eine Auswertung der 5000 neuen Projekt-Arbeitsverträge im Jahr 2009 habe ergeben, dass diese Gefahr in Südtirol noch nicht bestehe, heißt es aus der Landesabteilung Arbeit. Nur 209 und damit vier Prozent der Verträge hätten ein beim selben Arbeitgeber existierendes, meist unbefristetes Arbeitsverhältnis ersetzt. Umgekehrt habe es 321 Fälle gegeben, in denen eine Projektarbeit in ein unselbständiges Arbeitsverhältnis beim selben Arbeitgeber übergegangen sei, sodass 38 Prozent der ehemaligen Projektarbeiter nun unbefristet beschäftigt sind.

"Rund die Hälfte der Projektarbeiter sind im öffentlichen Sektor, vor allem in der öffentlichen und privaten Bildung beschäftigt, wobei es sich großteils um Lehrbeauftragte und Forscher im universitären und schulischen Umfeld handelt", so Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit. Die Altersstruktur zeige, dass ein Projektarbeiter mit im Schnitt 43 Jahren um einiges älter sei als ein klassischer Arbeitnehmer, so Sinn.

chr

Downloads

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap