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LR Bizzo: „Gleichstellungsgesetz bringt uns einen großen Schritt weiter“

LPA - LPA - Das neue Landesgesetz zur Gleichstellung von Mann und Frau hat Chancengleichheits-Landesrat Roberto Bizzo gemeinsam mit der Erstunterzeichnerin des Gesetzentwurfs Martha Stocker sowie der Spitze des Landesbeirats für Chancengleichheit heute pünktlich zum Weltfrauentag in Bozen vorgestellt. In Sachen Abbau von Benachteiligung von Frauen, aber auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dieses Gesetz Südtirol einen großen Schritt weiter, so Bizzo.

Pünktlich zum Tag der Frau wird das Gleichstellungsgesetz präsentiert, und zwar von Ulrike Oberhammer, Martha Stocker, Roberto Bizzo und Patrizia Trincanato (FOTO:LPA/Pertl)

Wie der Chancengleichheits-Landesrat erklärte, werde die Landesverwaltung aufgrund von statistischen Daten einen Gleichstellungsplan für die kommenden fünf Jahre erarbeiten, um Benachteiligungen entgegenzuwirken. Auch werde das Landesstatistikinstitut Astat künftig jährlich einen Geschlechterbericht als Basis für die Planung weiterer Maßnahmen vorlegen. „Bei der Aufnahme in den öffentlichen Dienst und beim beruflichen Aufstieg muss bei gleicher Qualifikation das unterrepräsentierte Geschlecht bevorzugt werden“, unterstrich Landesrat Bizzo. Untersuchungen hätten gezeigt, dass drei Mal so viele Frauen als Männer ein Gehalt unter 1200 Euro beziehen und drei Mal so viele Männer als Frauen ein Gehalt bekommen, das drüber liegt, so Bizzo. „Personen, die wegen Familienpflichten in Teilzeit tätig waren, dürfen bei der Aufnahme und bei der Karriere nicht benachteiligt werden“, sagte Stocker.

Frauenfreundlicher gestalteten werde sich die Politik künftig, weil in den wichtigen Gremien mehr Frauen vertreten sein müssen, so Stocker. „In allen vom Landtag oder von der Landesregierung ernannten Gremien stehen mindestens ein Drittel der Plätze dem unterrepräsentierten Geschlecht zu“, erklärte Landtagsabgeordnete Stocker. Organisationen müssten deshalb immer einen Mann und eine Frau vorschlagen. Derzeit gibt es Gremien, in denen keine einzige Frau sitzt, wie beispielsweise den Sportbeirat mit sechs Männern als Mitgliedern und sechs Männern als Ersatzmitgliedern. In den 26 Gesellschaften mit Landesbeteiligung wurden vom Land 58 Mitglieder entsandt. Davon seinen aktuell nur drei Frauen, so Stocker. In den Aufsichtsräten ist von den 31 effektiven vom Land ernannten Mitgliedern nur eine Frau. „In Zukunft müssen somit in den Gremien dieser Gesellschaften viel mehr Frauen vertreten sein“, sagte Stocker. Auch in den Baukommissionen der Gemeinden muss künftig mindestens eine Frau mit dabei sein. Derzeit gibt es 58 Baukommissionen ohne Frauen.

In die Privatwirtschaft einzugreifen sei sehr schwierig, meinte Landesrat Bizzo. Hier soll laut Bizzo über das „Familienaudit“ eingegriffen werden. „Alle privaten Arbeitgeber, die vier von sieben darin vorgesehen Kriterien erfüllen, bekommen ein Zertifikat für Familienfreundlichkeit und werden so bei den einzelnen Fördergesetzen bevorzugt behandelt“, erklärte der Landesrat. „Auf diese Weise wird nicht nur die Gleichbehandlung zwischen Mann und Frau gefördert, sondern es werden auch die Familien maßgeblich unterstützt, indem zum Beispiel familienfreundliche Arbeitszeiten oder Strukturen für Kinder in Unternehmen angeboten werden“, betonte Bizzo. Das Frauenbüro des Landes werde weiterhin Maßnahmen für die Gleichstellung der Geschlechter durchführen, Verwaltungsarbeit für den Landesbeirat für Chancengleichheit leisten und eine Infostelle für Frauen sein, kündigte Bizzo an.

Neu sein auch, dass die Gleichstellungsrätin, derzeit die Juristin Simone Wasserer, nun Vollzeit abreiten könne und somit Personen bei Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts ausführlicher beraten und besser vertreten könne, unterstrich Ulrike Oberhammer, die Vorsitzende des Landesbeirats für Chancengleichheit. Der Beirat, der nun seit 20 Jahren besteht, wird die Landesregierung weiterhin in punkto Chancengleichheit beraten.

SAN

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