Museen | 30.03.2010 | 12:39

Neue Landesabteilung Museen startet in die Saison 2010

LPA - „Miteinander statt nebeneinander“ lautet das neue Motto in der Südtiroler Museumslandschaft: Alle Museen und Sammlungen werden seit einigen Monaten von einer eigenen Landesabteilung betreut und gefördert. „So werden Ressourcen besser genutzt und die Museen können verstärkt zusammenarbeiten“, unterstrich Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur heute, 30. März bei der Vorstellung der neuen Landesabteilung.

2009 beschloss die Landesregierung die Einrichtung der neuen Abteilung 42, der Abteilung Museen. Sie hat ihren Sitz in Eppan/Frangartn in der Boznerstraße 59, dem vorigen Sitz der Körperschaft „Südtiroler Landesmuseen“. „Derzeit arbeiten 61 Personen für die Abteilung und die dazugehörigen acht Landesmuseen sowie Schloss Tirol; dazu kommt noch das saisonale Personal“, erklärte Abteilungsdirektor Othmar Parteli.

Die Südtiroler Museumslandschaft zeigt sich heute so bunt und vielfältig wie nie zuvor: Landesweit gibt es über 80 Museen und Sammlungen. Den Hauptteil machen private, meist von Ehrenamt und Vereinen geführte Häuser aus. Daneben gibt es noch Landes-, Gemeinde- und Stadtmuseen, sowie von der Kirche geführte museale Strukturen. „Es war mir daher ein großes kulturpolitisches Anliegen, die vielfältige Welt der Museen in Südtirol noch mehr zu vernetzen, um eine noch größere Möglichkeit zur Qualitätssicherung, zur koordinierten Öffentlichkeitsarbeit und zur gemeinsamen Zukunftsplanung zu schaffen“, sagte Landesrätin Kasslatter Mur. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Rolle der Museen stark verändert, deshalb müssten die Museen, die ja von den Besuchern leben, auf deren Erwartungen eingehen, so Kasslatter Mur. „Die Museen als Gedächtnis unseres Landes und als Orte des kulturellen Austausches und der Kulturvermittlung sollen künftig auch von Einheimischen stärker besucht werden“, wünschte sich die Landesrätin.

Wie Ressortdirektorin Karin Della Torre unterstrich, sei die neue Abteilung ein sichtbarer Ausdruck dafür, dass große und kleine Museumsstrukturen zusammenarbeiten. Es sei wichtig, die kleinen Museen zu unterstützen, denn sie seien vor Ort bedeutende Einstiegsmöglichkeiten in die Kultur, so Della Torre.

Über den Landeshaushalt stünden für die Museen inklusive der Gelder für Personal der und Unterstützung für die kleinen Museen gut zehn Millionen Euro zur Verfügung, berichtete Landesrätin Kasslatter Mur. Dazu kämen noch die Investitionen in die Gebäude über das Bautenressort des Landes, so die Landesrätin.

Die neue Abteilung sei auch für die Dachorganisation von 40 der kleine Museen, nämlich den Südtiroler Museumsverband eine Hilfe, sagte die Verbandsvorsitzende Sigrid Prader.

Die meisten Museen starten in den kommenden Tagen in die Saison 2010: Das Museion in Bozen ist, wie Direktorin Letizia Ragaglia erklärte, ein Treffpunkt für alle, die an zeitgenössischer Kunst jenseits des Mainsstream interessiert sind. Die Landesgeschichte werde auf Schloss Tirol in Dorf Tirol genauer beleuchtet, dessen Auftrag bewahren, beleuchten und entdecken sei, sagte Direktor Siegfried de Rachewiltz. Auf Entdeckungsreise in die Südtiroler Pflanzen- und Tierwelt können sich Besucher laut Museumsdirektor Vito Zingerle im Naturmuseum in Bozen machen. Im durch den Ötzi weltbekannten Archäologiemuseum in Bozen würden derzeit die Vorbereitungen für das Jahr 2011 laufen, das an den Fund des Ötzi vor 20 Jahren erinnern soll, berichtete Museumsdirektorin Angelika Fleckinger. An vier Standorten in Südtirol vermittle das Bergbaumuseum einen Eindruck vom Bergbau, der über Jahrhunderte die Geschichte Tirols nachhaltig geprägt habe, so Museumsdirektor Josef Pahl. Als „Ladinoscop“ versteht sich laut Museumsdirektor Stefan Planker das Museum Ladin in St. Martin in Thurn, das die Besonderheiten der ladinischen Kultur aufzeigt. Geschichte lebendig machen möchten das Volkskundemuseum in Dietenheim, das Weinmuseum in Kaltern und das Landesmuseum für Jagd und Fischerei in Mareit, sagte Museumsdirektorin Alexandra Untersulzner. Das Touriseum bei Meran veranschauliche, wie sich Landschaft und Gesellschaft in Südtirol durch den Tourismus verändern und stelle heuer die Figur der Servicefachkraft in den Mittelpunkt des Interesses, erklärte Museumsdirektor Paul Rösch.

Genauere Informationen zur Landesabteilung Museen mit den acht Landesmuseen und Schloss Tirol sowie über die 80 kleinen Museen in Südtirol gibt es auf der Webseite der Landesabteilung Museen unter www.provinz.bz.it/museen .

SAN