Gesundheit / Soziales | 21.04.2010 | 16:36

Menschen mit Behinderung und Prominente stellen gemeinsam aus

(LPA) Wer derzeit das Landhaus in der Bozner Andreas-Hofer-Straße 18, den Sitz des Ressorts von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur betritt, wird im Stiegenhaus von bunten Zaunlatten empfangen. Bemalt wurden sie von Menschen mit Behinderung und Vertretern aus Politik, Bildung, Kultur und Sozialwesen. Landesrätin Kasslatter Mur hat Aussteller und Ausstellung heute (21. April) willkommen geheißen.

Dass Zaunlatten zu Kunstwerken umfunktioniert werden, hat einen symbolischen Hintergrund. Sie stehen für die Barrieren, auf die Menschen mit Behinderung täglich treffen. "Sie sollen dazu anregen, über den eigenen, unsichtbaren Zaun im Kopf  nachzudenken und ihn Stück für Stück abzutragen", so Landesrätin Kasslatter Mur. Nur so könne man auf jene "jenseits des Zauns" zugehen: auf alte, arme oder kranke Menschen, auf Menschen mit Behinderung, solche, die ihre Heimat verloren haben oder von der Gesellschaft ausgegrenzt werden.

Entstanden sind die Zaunlatten-Kunstwerke auf der Grundlage einer Idee von Dieter Roth, der ähnliche Zaunteile schon in Deutschland, Österreich, Rumänien, Schweden und in der Schweiz hergestellt hatte. In Südtirol wurde die Ausstellung "eARTh vision" im vergangenen Sommer an der Freien Universität Bozen zum Anlass genommen, die Holzlatten zu bemalen. Dafür hat man neben den Künstlern mit Behinderung eine ganze Reihe prominenter Paten gefunden: von Uni-Rektor Walter Lorenz über Ressortdirektorin Karin Dalla Torre, Antonio Lampis, Regina Schick, Ida Psaier, Luigi Loddi, Franz Josef Mathá, Salvatore Perlongo, Reinhard Gunsch und Karl Tragust bis hin zu Josef Ochsenreiter, Daniela Chinellato oder Christian Reisigl.

Die Installation aus bunten Zaunlatten, die nun das Stiegenhaus im Landhaus in der Bozner Andreas-Hofer-Straße schmückt, wurde von den Künstlern der geschützten Werkstatt "KIMM" der Bezirksgemeinschaft Salten Schlern unter der Regie des Bozner Künstlers Giorgioppi aufgebaut.

chr