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Klimarückblick: April 2010 war staubtrocken

LPA - „„April, April, der macht, was er will“ - dieses Sprichwort trifft auf den April 2010 nicht zu, denn der war in Südtirol alles andere als wechselhaft, sondern meist sonnig, warm und trocken. Dies zeigen die Daten des Landeswetterdiensts. Die stark verdünnte Aschewolke Vulkan Eyjafjallajökull in Island zog im April auch über Südtirol. Mit dem Monatswechsel stellt sich das nun warme Wetter um. Ab Sonntag wird es unbeständiger und allmählich kühler.

Blitze und Asche über dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull am 14. April 2010; die Aschewolke erreichte in der Nacht vom 23. auf den 24. April auch Südtirol (FOTO: NASA)

Der April 2010 geht als warmer und sonniger Monat in die Klimaannalen ein. Nach einem Wintereinbruch am 1. April mit Schnee bis auf 600 Meter Meereshöhe stieg die Temperatur kontinuierlich. Auch mehrere Tage mit über 25 Grad Celsius hat der Landeswetterdienst gemessen. „Regen hingegen gab es in allen Landesteilen zu wenig“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin.

In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 14 Grad Celsius gemessen, der langjährige Durchschnitt beläuft sich hier auf 12,4 Grad Celsius. Die bisher höchste Temperatur des Monats bzw. des Jahres wurde am 25. April an der Wetterstation Meran Gratsch mit 29,5 Grad Celsius registriert. „Fast so warm wird es auch noch jetzt in den letzten beiden Tagen des Monats“, kündigt Peterlin an. Weit entfernt von frühsommerlicher Hitze war man noch zu Beginn des Monats, die tiefste Temperatur wurde am 2. April in Toblach gemessen mit -10 Grad Celsius. Große Temperaturunterschiede sind in den Frühjahrsmonaten eigentlich nichts Außergewöhnliches. Mit der steigenden Intensität der Sonneneinstrahlung könne die Luft tagsüber schon stärker erwärmt werden, die Sonne scheine in diesen Tagen schon so kräftig wie Mitte August, erklärt der Meteorologe. Die Nächte seien aber noch relativ lang, Nachtfröste daher möglich und vor allem in der Landwirtschaft gefürchtet.

Schnelle Witterungswechsel von Sonne, Wolken, Regen und Gewittern sind charakteristisch für das Aprilwetter. Heuer war der April aber alles andere als wechselhaft, sondern meist sonnig, warm und trocken.

Regen gab es laut Wetterdienst wenig. Nur zwischen zehn Prozent und 50 Prozent des langjährigen Durchschnitts sind im April gefallen. Einzig rund um Bozen brachten die Gewitter am 26. April etwas mehr Regen, dennoch liegt der Niederschlagswert auch in diesem Bezirk deutlich unter Normalwert.  In Bozen fielen in Summe 33 Liter pro Quadratmeter, der langjährige Vergleichswert liegt hier bei 56 Liter pro Quadratmeter.

Am 14. April brach im Gipfelkrater des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull eine zwei Kilometer lange Spalte auf und neben Lava trat vor allem eine mehrere Kilometer hohe Aschewolke auf. Mit der vorherrschenden Strömung aus Nordwest breitete sich die Wolke nach und nach auf ganz Europa aus. Betroffen waren zunächst nur Skandinavien und Großbritannien, mit dem zunehmenden Wind erreichte die Wolke aber immer größere Teile Europas. In der Nacht vom 23. auf den 24. überquerte die mittlerweile stark verdünnte Aschewolke von Norden her auch Südtirol. Der Flughafen Bozen musste zeitweise geschlossen werden.

Eine Woche lang wollte man von den Meteorologen nur eines wissen: In welcher Richtung weht der Höhenwind, also wohin wird die Aschewolke transportiert? Die Auswirkungen auf Südtirol blieben bis auf den eingeschränkten Flugverkehr erwartungsgemäß gering. Nur für wenige Stunden konnte man die Aschewolke durch einen Anstieg der Feinstaubwerte nachweisen, vor allem an den Stationen Sterzing und Bruneck (Spitzenwert bis zu 90 Mikrogramm pro Kubikmeter). Außerdem wurden die Partikel mit dem Regen am 25. April ausgewaschen und hinterließen in einigen Landesteilen sichtbare Spuren am Boden, vergleichbar mit Saharastaub, der seinen Weg bei entsprechenden Wetterlagen auch bis nach Südtirol findet.

Zum Abschied zeigt sich der April von seiner besten Seite und bietet einen Vorgeschmack auf den Sommer. „In ganz Südtirol und Umgebung gibt es dieser Tage strahlenden Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen bis zu 28 Grad Celsius“, sagt der Meteorologe Peterlin.

Mit dem Monatswechsel beginnt sich auch das Wetter umzustellen. Ab dem Wochenende, vor allem ab Sonntag wird es unbeständiger und allmählich kühler. Die mittelfristige Vorhersage des Landeswetterdienstes zeigt auch für den Beginn der kommenden Woche feuchtes und nicht mehr so warmes Wetter, wobei in Summe durchaus größere Regenmengen zusammen kommen können.

SAN

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