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Mai war naß und durchschnittlich warm - Bald kommt der Sommer

LPA - Der Mai 2010 war ein durchschnittlich warmer und nasser Monat, heißt es vom Wetterdienst des Landes. Die mittelfristige Vorhersage des Landeswetterdienstes zeigt ab Freitag, 4. Juni, deutlich ansteigende Temperaturen. „Richtung Wochenende wird es wieder sommerlich warm mit 30 Grad Celsius“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin.

Graphik zum Sommerwetter (Quelle: LPA/Landeswetterdienst)

In Bozen wurde im Mai eine mittlere Temperatur von 16,9 Grad Celsius gemessen. Der langjährige Durchschnitt beläuft sich auf 16,5 Grad Celsius. Auch im restlichen Land zeigt sich die Temperaturbilanz ausgeglichen. Dennoch war der heurige Mai einer der kühlsten der vergangenen zwei Jahrzehnte. „Denn im Zuge der globalen Erwärmung fielen die Maimonate der vergangenen 18 Jahre, mit einer Ausnahme im Jahr 2004, im Vergleich zum vieljährigen Mittel stets zu warm aus“, erklärt der der Meteorologe Peterlin.

Die höchste Temperatur des Monats wurde am 25. Mai in Meran Gratsch mit 32,0 Grad Celsius registriert. Wenige Tage zuvor wurde in Toblach der tiefste Wert gemessen, am 19. Mai war es nochmals frostig mit -2,2 Grad Celsius.

Regen hat es im ganzen Land zur Genüge gegeben. Im Großteil des Landes entsprachen die Monatsniederschlagssummen dem langjährigen Durchschnitt, mancherorts war es aber auch deutlich zu nass. Während in der Landeshauptstadt Bozen der Sollwert von 80 Liter pro Quadratmeter exakt erreicht wurde, fielen in Sterzing und Bruneck um 60 Prozent bzw. 80 Prozent mehr Regen als gewöhnlich, so der Landeswetterdienst.

Die absolut höchste Niederschlagssumme im Land verzeichnete die Wetterstation Ladurns im Pflerschtal mit 320 Liter pro Quadratmeter. Nicht einmal ein Sechstel davon, nämlich nur knapp 50 Liter pro Quadratmeter, fiel dagegen im trockensten Ort, Laas im Vinschgau. „Dies ist keine Überraschung, denn die Gegend um Lass ist auch klimatologischen Durchschnitt die niederschlagsärmste Region Südtirols“, erläutert Peterlin.

Völlig anders als heuer verlieft der Mai des vergangenen Jahres. Dieser war nämlich der heißeste und zugleich trockenste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Während heuer im Mai in Bozen die Sonne auf 190 Stunden (80 Prozent davon in der zweiten Monatshälfte) kam, schien sie im vorigen Jahr ganze 100 Stunden länger.

Während es heuer im April schon teilweise sommerlich war, stellte sich ab 1. Mai die Wetterlage nachhaltig um und es folgen zwei Wochen mit Regen. Danach folgte eine sehr windige Woche, in den Tälern wehte starker und kühler Nordwind. Einen wirklichen Vorgeschmack auf den Sommer konnten die Südtiroler dann pünktlich am langen Pfingstwochenende genießen, am Pfingstmontag wurden erstmals in diesem Jahr die 30 Grad Celsius überschritten. Es handelte sich aber nur um ein sommerliches Intermezzo, denn in der letzten Maiwoche wurde es erneut wechselhafter und kühler.

In den nächsten Tagen geht es laut den Meteorologen vom Landeswetterdienst windig und noch relativ kühl weiter. Wechselhafter mit einigen Regenschauern bleibt es vor allem im Norden des Landes, länger zeigt sich die Sonne dagegen im Süden. Die mittelfristige Vorhersage des Landeswetterdienstes zeigt ab Freitag deutlich ansteigende Temperaturen. „„Richtung Wochenende wird es wieder sommerlich warm mit 30 Grad Celsius“, sagt Peterlin.

Am 1. Juni beginnt offiziell der meteorologische Sommer. Während der Mai nur wenige sommerlich Akzente setzen konnte, bleibt laut Meteorologen die Hoffnung auf einen warmen und schönen Sommer. „Die Wettermodelle geben derzeit Anzeichen dafür, dass es tatsächlich so werden könnte“, sagt Peterlin.

Die Wahrscheinlichkeit dass der Sommer „zu warm“ werde, liegt nach den Vorhersagen des Landeswetterdiensts bei 60 Prozent. Die Grundlage liefert die saisonale Vorhersage des Europäischen Vorhersagezentrums in England (ECMWF). Die Wahrscheinlichkeit dass die nächsten drei Sommermonate „normal“ oder gar „zu kühl“ verlaufen liegt jeweils bei rund 20 Prozent. „Ein ausgesprochen kühler Sommer erscheint also eher unwahrscheinlich“, meint der Meteorologe Peterlin. Am deutlichsten zeige sich die Tendenz von überdurchschnittlichen Temperaturen für den Monat August, so Peterlin. Bei den Niederschlägen zeige sich derzeit kein besonderer Trend, der Sommer sollte also weder viel zu nass noch viel zu trocken sein, so der Meteorologe.

Saisonale Vorhersagen sind allerdings mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Der Landeswetterdienst rät deshalb davon ab, solche Vorhersagen als Entscheidungsgrundlage z.B. für die Ferienplanung zu verwenden. Der Grund ist laut Peterlin darin zu sehen, dass die Atmosphäre ein  besonders chaotisches System ist, in dem sich kleinste Störungen rasch ausbreiten können. Fundierte Wettervorhersagen sind auf einen Zeitraum von weniger als ein bis zwei Wochen beschränkt. Bei saisonalen Wettervorhersagen wird deshalb ein anderer Ansatz gewählt. Die Meteorologen versuchen nicht, einzelne Wetterereignisse vorherzusagen, sondern beschränken sich auf das mittlere Wettergeschehen. Die Prognose selbst bleibt ziemlich vage, die Aussagen sind „eher trocken, eher nass, eher warm, eher kalt“. Die saisonale Wettervorhersage ist noch ein sehr junges Forschungsgebiet, in Zukunft kann mit weiteren Verbesserungen gerechnet werden. „Eine 100-prozentige Vorhersage wird es aber nie geben“, heißt es vom Landeswetterdienst.

Seit jeher haben die Menschen versucht möglichst lange Wettervorhersagen zu treffen. Ein bekanntes und immer noch populäres Bespiel davon ist der „Hundertjährige Kalender“. Wissenschaftlich ist dieser aber nicht haltbar, denn er beruht auf der Tatsache dass sich das Wetter alle sieben Jahre wiederholt. Eventuelle Übereinstimmungen werden als reine Zufallstreffer gewertet.

 

 

SAN

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