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Bilanz zum Interreg-Projekt Italien Österreich „Diagnose: Gewalt!“

LPA - Wie Spuren häuslicher Gewalt erkennen, wie Mut machen, wie darüber sprechen, wie helfen? Antwort auf diese Fragen suchte ein österreichisch-italienisches Interreg-Projekt für das Gesundheitspersonal. Das Projekt „Diagnose: Gewalt“ lief in Süd- und Nordtirol. Die Projektpartner sowie die Gesundheitslandesräte von Süd- und Nordtirol, Richard Theiner und Bernhard Tilg, haben heute, 17. Juni, in Innsbruck eine Bilanz über zwei Jahre intensive Arbeit gezogen.

LR Theiner (5.v.l.) und LR Tilg (6.v.l.) mit Mitarbeitern des Interreg-Projekts "Diagnose Gewalt"

Nicht jede Frau, die ins Krankenhaus kommt, erzählt was wirklich passiert ist, auch wenn die Diagnose Gewalt oft eindeutig ist. Diesen Frauen und dem Personal im Gesundheitswesen, grenzüberschreitend zu helfen, war das Ziel des Interreg-Projekts „Diagnose: Gewalt!“.

Insgesamt wurden knapp 30.000 Plakate, Folder, Infocards usw. aufgelegt bzw. verteilt. Über 50 Vorträge und Projektpräsentationen wurden im Bundesland Tirol und in Südtirol organisiert.

Fast 100 Prozent des befragten Gesundheitspersonals hält die zur Verfügung gestellten Materialien für hilfreich im Beruf, und über 70 Prozent des befragten medizinischen Personals ist überzeugt, dass somit auch den Betroffenen geholfen wird. Die Befragung zeigte, dass die Sorge, die Ärzte und Pflegemitarbeiter zu überfordern, unbegründet war. Im Gegenteil, es gibt einige Anfragen, das Projekt auf Kinder oder ältere Menschen auszudehnen und allgemein zum Thema häusliche Gewalt Fortbildungen anzubieten. Gespräche in diese Richtung laufen bereits.

Die Gesundheitslandesräte der beiden Partnerländer dankten bei der Abschlussveranstaltung in Innsbruck allen am Projekt Beteiligten für ihre wertvolle Arbeit. Es handle sich um einen hochempfindlichen und schwer fassbaren Problembereich, so Theiner und Tilg. „Wie die Ergebnisse zeigen, gab und gibt es weiteren Handlungsbedarf“, waren sich die Landesräte einig. Jedoch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei gemacht, unterstrichen Theiner und Tilg.

Den Schwerpunkt des Projekts legte die Projektleitung mit Marcella Pirrone auf Südtiroler Seite und Esther Jennings auf Tiroler Seite von Anfang an auf Information. So wurde beim Projekt auch eine eigene Webseite entwickelt, die wichtige Inhalte, Arbeitsmaterialien und Informationen für das Gesundheitspersonal zum Thema häusliche Gewalt enthält. Diese ist unter www.diagnose-gewalt.eu weiterhin für alle Interessierten zugänglich.

Pirrone verwies auf die gute Zusammenarbeit der Länder untereinander sowie zwischen den Partnern, den Frauenhausmitarbeiterinnen und dem Sanitätsbetrieb. Ins Projekt seien alle sieben Landeskrankenhäuser involviert gewesen, ebenso wie die Basisärzte, die Sozial- und Gesundheitssprengel des Landes und die Familienberatungsstellen. Das Projekt sei zudem eine gute Beleitung zu den in Südtirol bereits seit fünf Jahren laufenden und von rund 450 Teilnehmern besuchten Fortbildungskursen zum Thema häusliche Gewalt für das Gesundheitspersonal gewesen, meint Pirrone.

An der Abschlussveranstaltung zum Interreg-Projekt in Innsbruck nahmen von Südtiroler Seite neben Landesrat Theiner und Projektleiterin Pirrone auch die Direktoren der zuständigen Landesämter Veronika Rabensteiner (Lamdesamt für Ausbildung des Gesundheitspersonals) und Eugenio Bizzotto (Landesamt für Familie, Frau und Jugend) als Projektpartner sowie Ruth Pechlaner als Präsidentin des Chancengleichheitskomitees im Südtiroler Sanitätsbetrieb teil.  

SAN

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