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Juni 2010: Hochsommertemperaturen, unterbrochen von Schafskälte

LPA - Trotz einiger sehr kalter Tage war der Juni 2010 überdurchschnittlich warm und meist zu trocken, heißt es vom Wetterdienst des Landes. In den kommenden Tagen soll es ebenfalls warm sein. „Bis weit in die nächste Woche hinein bleibt es bei heißem Sommerwetter, nur einzelne Gewitter sorgen für etwas Abkühlung“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst.

Tägliche Temperaturen und Niederschläge im 1. Halbjahr 2010 in Bozen

In Bozen wurde im Juni eine mittlere Temperatur von 22,2 Grad Celsius gemessen, der langjährige Vergleichswert liegt  bei 19,9 Grad Celsius. Auch im restlichen Land liegt die positive Temperaturabweichung bei 1 Grad Celsius bis 2 Grad Celsius.

Die höchste Temperatur des Monats und damit gleichzeitig des bisherigen Sommers wurde am 29. Juni in Meran Gratsch mit 34,8 Grad Celsius registriert. Etwa eine Woche zuvor  am 23. Juni wurde in Toblach bei der Schafskälte der tiefste Wert mit 0,7 Grad Celsius gemessen.

Der Juni war im Großteil des Landes niederschlagsarm. „Südtirolweit am wenigsten Regen fiel in Bozen mit 36 Liter pro Quadratmeter, das entspricht nur der Hälfte der sonst üblichen Regenmengen im Juni“, sagt der Meteorologe Peterlin. Die höchste Niederschlagssumme bilanzierte dagegen Rein in Taufers mit 133 Liter pro Quadratmeter.

In den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres war es etwas zu trocken. Landesweit sind rund 20 Prozent weniger an Niederschlag gefallen als im langjährigen Durchschnitt. Dazu beigetragen haben vor allem die überaus trockenen Monate Jänner und April. Am meisten geregnet hat es in den ersten zwei Wochen im Mai und für kurze Zeit konnte die Regenbilanz ausgeglichen werden. Doch ab Mitte Mai war es wieder zu trocken. Die Temperaturen lagen leicht über dem Durchschnitt.

Nach einem kühlen und föhnigen Beginn kam der Sommer im Juni rasch in Fahrt. Zunehmend heiße Wüstenluft gelangte nach Südtirol und es gab einige Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Die kräftige Südströmung brachte auch jede Menge Saharastaub in den Alpenraum, der vor allem im Hochgebirge sichtbar war. Diese erste Hitzewelle des Sommers gipfelte am 11. Juni mit Temperaturen bis zu 34 Grad Celsius. In den Folgetagen kam es aber zu teils heftigen Gewittern, die ersten Unwetter der Sommersaison trafen am 13. Juni vor allem den Brunecker Raum und das Ahrntal. Eine weitere Gewitterfront mit Sturmböen erreichte uns am 17. Juni. Darauf übernahm feuchte Mittelmeerluft das Kommando, der Sommer legte eine Pause ein und es regnete häufig. Am Wochenende, 19. und 20. Juni, überquerte eine massive Kaltfront Südtirol. Die Schafskälte zog ein und Schnee fiel auf vielen Almen und bis in einige Hochtäler! So schneite es etwa in Sulden, Pfelders, Wolkenstein, Abtei, Corvara, auf der Seiseralm und am Brenner. „Für die Gletscher hatte dieser Wintereinbruch zur Sommersonnenwende positive Auswirkungen, da die sommerliche Schmelzphase unterbrochen wurde“, meint Peterlin. Ab dem 21. ging es dank kräftigem Nordföhns wieder bergauf und von Tag zu Tag wurde es wärmer. Die letzten Tage des Monats brachten schließlich ruhiges und heißes Sommerwetter.

Sonnig und heiß wird es auch weitergehen, verspricht die Mittelfristprognose des Landeswetterdienstes. „Bis weit in die nächste Woche hinein bleibt es bei heißem Sommerwetter, nur einzelne Gewitter sorgen vorübergehend für etwas Abkühlung“, sagt der Meteorologe Peterlin. Der Höhepunkt dieser Hitzewelle dürfte laut Peterlin am kommenden Sonntag erreicht werden.

Ein wichtiger Indiz wie der Sommer wird, ist der „Siebenschläfertag“ am 27. Juni. Dieser gilt als Stichtag für die Entwicklung des Sommers. Eine alte Bauernregel besagt „Wie der Siebenschläfertag, so das Wetter sieben Wochen bleiben mag“. Normalerweise gehen die Meteorologen nicht allzu groß auf Bauernregeln ein, hinter der Siebenschläferregel verbirgt sich aber eine meteorologische Gesetzmäßigkeit. „Nur einen einzelnen Tag  also einen Lostag zu betrachten ist meist völlig unsinnig, da das aktuelle Wetter viel zu vielen Zufälligkeiten unterliegt, betrachtet man jedoch einen längeren Zeitraum wie Ende Juni/Anfang Juli, so hat diese Volksweisheit durchaus ihre Berechtigung“, erklärt Peterlin. Stellt sich in diesen Tagen nämlich eine stabile sommerliche Hochdrucklage also ein so genanntes „Azorenhoch“ ein, dann bleibt es mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent bis weit in den Juli hinein bei sonnigem Urlaubswetter. „Ist es hingegen kühl und unbeständig, so heißt auch die Tendenz: wechselhaft“, sagt der Meteorologe.

SAN

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