Arbeit | 20.08.2010 | 13:04

Arbeitsmarkt News: Fast 20 Prozent Lehrlinge weniger als vor zehn Jahren

(LPA) Um 19 Prozent hat die Anzahl der Lehrlinge auf Südtirols Arbeitsmarkt in den Jahren von 1999 bis 2009 abgenommen. Dies hat die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt in der Landesabteilung Arbeit festgestellt. Die genauen Daten liefert sie in der neuesten Ausgabe von "Arbeitsmarkt News".

Daraus geht hervor, dass Ende 2009 in Südtirol durchschnittlich 4600 Beschäftigte mit einem Lehrvertrag gezählt worden sind. Im Vergleich zu 1999 hat die Zahl der Lehrlinge damit um 19 Prozent abgenommen, was wiederum einer durchschnittlichen jährlichen Abnahme von zwei Prozent entspricht. Oder anders: Hatten sich 1999 von hundert Südtirolern im Alter von 15 bis 19 Jahren noch etwa zwanzig für eine Lehre entschieden, so hat sich dieses Verhältnis heute beinahe halbiert. Festgestellt hat die Beobachtungsstelle allerdings ausgeprägte territoriale Unterschiede: So waren im Vorjahr nur drei Prozent der jungen Bozner als Lehrlinge beschäftigt, bei den gleichaltrigen Sarnern waren es dagegen 28 Prozent.

"Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung liegt in der Tatsache, dass die Jugendlichen immer länger studieren", so Arbeitslandesrat Roberto Bizzo. Dies wirke sich selbstverständlich auch auf den Arbeitsmarkt aus.

"Der Abwärtstrend konnte auch durch die seit 2005 stufenweise eingeführten rund zwanzig neuen Lehrberufe nicht gebremst werden", so der Landesrat, der darauf verweist, dass von den rund 4200 Lehrlingen, die Ende Juni gezählt worden sind, wenig mehr als 200 eine Ausbildung in einem dieser neuen Berufe durchlaufen. Sie machen damit fünf Prozent aller Lehrlinge aus, drei Prozent bei den Burschen, neun Prozent bei den Mädchen. Der Einzige der neuen Berufe, der häufig gewählt werde, sei jener des Bankkaufmanns, der nicht nur bei beiden Geschlechtern gleich gut ankommt, sondern als Einziger überhaupt einen deutlichen Wachstumstrend aufweist.

"Leider stellen wir auch fest, dass der Anteil jener, die ein Jahr nach Ende der Lehrzeit noch in der selben Firma beschäftigt sind, sehr gering ist", so Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit. Nur etwas mehr als ein Drittel der Jugendlichen bleibt demnach ihrem Lehrherrn treu.

chr

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