Verschiedenes | 30.08.2010 | 11:28

Streit um Ötzi-Fund endgültig abgeschlossen - Vergütung übergeben

(LPA) Ein endgültiges Ende hat heute (30. August) der Streit rund um den Fund der Gletschermumie Ötzi gefunden. Landeshauptmann Luis Durnwalder hat dem Rechtsanwalt der Finder, Georg Rudolph, in Bozen einen symbolischen Scheck über 175.000 Euro überreicht, jene Summe, auf die sich die Erben des Finder-Ehepaars Simon und das Land Südtirol als Vergütung geeinigt hatten.

Die Geschichte ist bekannt: Im September 1991 waren der Nürnberger Helmut Simon und dessen Frau Erika bei einer Wanderung auf dem Hauslabjoch in Schnals auf eine mumifizierte Leiche gestoßen und hatten einem Hüttenwirt von ihrem Fund berichtet. Die vermeintliche Leiche eines Bergsteigers sollte sich später als über 5000 Jahre alte Gletschermumie und damit als archäologische Sensation entpuppen.

Schon bald nach dem Fund war der Streit um eine Vergütung für das Ehepaar Simon losgegangen. "Das Land hat dem Paar zunächst eine Vergütung in Höhe von zehn Millionen Lire angeboten, eine Summe die Schritt für Schritt gesteigert worden ist", so Landeshauptmann Durnwalder. Trotzdem hätten die Vorstellung des Landes mit jenen des Ehepaars Simon aber lange nicht übereingestimmt. "Neben einer Vergütung hatten die Simons eine Beteiligung an allen Einnahmen, Veröffentlichungen und Steuern in Zusammenhang mit dem Ötzi gefordert, wollten sich aber nicht an den Kosten für dessen Konservierung beteiligen", so Durnwalder.

Aufgrund der Divergenzen hat es fast 20 Jahre gedauert, bis sich das Land mit den Erben des mittlerweile verstorbenen Helmut Simon auf eine Vergütung in Höhe von 175.000 Euro einigen konnte. Der jahrelange Rechtsstreit ist heute mit der symbolischen Übergabe dieser Summe an Rechtsanwalt Rudolph zu Ende gegangen. "Es ist ein langer und steiniger Weg, der heute zu Ende geht, und jetzt ist alles erledigt und wunderbar", so Rudolph heute im Palais Widmann in Bozen. Und auch für Landeshauptmann Durnwalder ist der Abschluss der Streitsache ein wichtiger Schritt: "Damit kehrt endlich Ruhe rund um den Fund des Ötzi ein", so der Landeshauptmann.

chr