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Erdbeben: Grenzüberschreitende Projektpartner tagen in Bozen

(LPA) Die Erstellung eines grenzüberschreitenden Erdbebenkataloges: Das ist das Ziel des Interreg IV-A Projektes, das für Südtirol die Erichtung neuer Messstationen vorsieht. Die Südtiroler Experten ziehen derzeit mit den Projektpartnern aus Tirol und Friaul-Julisch Venetien in Bozen Bilanz über die Umsetzung und haben das Vorhaben heute (22. September) der Öffentlichkeit vorgestellt.

HAREIA: Dieser Projektname steht für  "Historical and Recent Earthquakes in Italy and Austria". "Die seismisch aktivste Zone in den beteiligten Ländern," erläutert Ludwig Nössing, Direktor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, "befindet sich im Friaul, Südtirol hingegen liegt in einem Erdbebenschattengebiet." Von den "historischen" Erdbeben ist jenes im Jahr 1976 im Friaul in Erinnerung, dessen Auswirkungen in Südtirol ähnlich stark verspürt wurden wie jene des Erdbebens am 17. 7. 2001 um 17.05 mit dem Epizentrum in Meran. Das "jüngste" Erdbeben in Südtirol wurde vor acht Tagen registriert, als am 14. September um 9.08 und um 17.31 sowie um 2.30 Uhr drei leichte Beben in der Stärke 3,5 auf der Richter-Skala aufgezeichnet wurden, via SMS erhielten die Experten unmittelbar davon Nachricht.

Sechs Erdbeben-Messstationen, errichtet im Rahmen eines früheren Interreg-Projektes, stehen bereits in Südtirol: im Zivilschutzzentrum in Bozen, auf dem Kohlerer Berg, auf dem Rosskopf, oberhalb von Laatsch im Vinschgau, auf dem Rieserferner im Ahrntal und in Aberstückl im Sarntal. Nun sollen im Zuge des neuen Projektes drei neue Stationen in den Krankenhäusern von Schlanders, Sterzing und Innichen hinzukommen. Dort deshalb, weil diese Einrichtungen bereits an das Funknetz angebunden und im Falle eines größeren Erdbebens 24 Stunden lang zugänglich sind, wie Landesgeologe Nössing erklärt.

Durch die mithilfe dieses Projektes ermöglichte Forschung kann die Erdbebengefährdung realistisch eingeschätzt werden, führte bei der heutigen Pressekonferenz Marcel Innerkofler vom Tiroler Zivilschutz aus, sie dient auch dazu, Notfallpläne zu erstellen.

Neben dem Südtiroler Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung sind an dem Interreg-Projekt HAREIA die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz der Tiroler Landesregierung, die Protezione Civile von Palmanova in der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und die ARPAV (Agenzia Regionale per la Prevenzione e Protezione Ambientale del Veneto) beteiligt. Das Projekt ist am 1. April 2009 angelaufen und soll am 31. März 2012 enden, die Projektkosten sind mit 1.080.400 Euro angesetzt, wozu das Land Südtirol 261.000 Euro beiträgt.

mac

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