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Bergregionen stimmen Haltung zu EU-Agrarpolitik und GAP-Reform ab

Beibehaltung der Ausgleichszulage, stärkere Berücksichtigung der Umwelt- und Klimaschutz-Leistungen und vereinfachte Prozeduren: Dies sind die Punkte, die Bergregionen aus Österreich, Deutschland und Italien vertreten werden, wenn die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) diskutiert wird. Landesrat Hans Berger hat sie heute (14. Oktober) mit Vertretern von acht Ländern abgestimmt.

Agrarvertreter aus acht Ländern hat LR Berger in Bozen versammelt, darunter seine Amtskollegen (v.l.) Anton Steixner (Tirol), Sepp Eisl (Salzburg) und Claudio Violino (Friaul-Julisch Venetien). (Foto: Pertl)

Gemeinsam wollen die Bergregionen in Brüssel auftreten, um die Interessen der Berglandwirtschaft mit möglichst großer Durchschlagskraft vertreten zu können. Landesrat Berger hat deshalb heute seine Amtskollegen aus Tirol, Salzburg, Friaul-Julisch Venetien und Aosta sowie Vertreter der Agrarministerien und -ressorts aus Baden-Württemberg, Vorarlberg, dem Trentino und Aosta in Bozen versammelt, um ihre Haltungen zur GAP-Reform abzustimmen. "Unser übergeordnetes Credo ist, dass die bäuerliche und nicht die industrielle Landwirtschaft von der EU gefördert werden sollte", so Berger.

Grundlage der heutigen Diskussion bildete ein Entwurf des ersten GAP-Reformpapiers von Agrarkommissar Dacian Ciolos, das Mitte November offiziell vorgestellt werden soll. "In diesem Papier finden sich einige Punkte, mit denen wir nicht einverstanden sind, andere aber, die sogar über das hinausgehen, was wir uns erhofft haben", so der Landesrat, der festhält, dass die massive Lobbyarbeit in Brüssel Erfolg gezeitigt habe.

Die zentralen, heute noch einmal bekräftigten Forderungen der Bergregionen beziehen sich dabei auf die Beibehaltung der Ausgleichszulage, durch die natürliche Erschwernisse in der Produktion abgegolten wird, eine Entbürokratisierung vor allem für kleine Betriebe, die Berücksichtigung der Erschwernispunkte sowie ein größeres Gewicht für die Agrarumweltmaßnahmen. "Neu hinzu kommt auch eine mögliche Förderung der Klimaschutzmaßnahmen, die von der Landwirtschaft getroffen werden", so Berger.

Gemeinsam werden die acht Länder erneut ihre Forderungen ein- und über ihre Vertreter im Europäischen Parlament und dessen Agrarausschuss voranzubringen versuchen. "Zudem werden wir auch im Kabinett von Kommissar Ciolos vorsprechen, um ihm noch einmal unser dann noch konkreter ausformuliertes Forderungspapier zu überreichen", so der Landesrat. Zudem werde auch eine Zusammenarbeit mit "Euromontana", einer Vereinigung europäischer Berglandwirtschafts-Verbände, angestrebt.

Bereits am Vormittag hatte Berger bei einer interregionalen Viehwirtschaftstagung an der Eurac einen Blick in die Zukunft der alpinen Viehwirtschaft geworfen und dabei festgehalten: "Rein rechnerisch betrachtet dürfte es keinen Bergbauernhof mehr geben, das Südtiroler Modell mit seiner Kombination aus verschiedenen Einkommensschienen sichert aber auch den Kleinbetrieben das Überleben - im Widerspruch zu jeder Rechenaufgabe", so der Landesrat. Kritik gab's am Festhalten der EU an den Wettbewerbsregelungen auch für kleine landwirtschaftliche Betriebe. "Wie soll ein Bauernhof in St. Martin im Kofl den Weltmarkt beeinflussen?", so Berger, der deshalb Ausnahmen für die Berglandwirtschaft fordert: etwa in Form neuer De-Minimis-Regelungen oder der Anerkennung des sozialen Stellenwerts der Bauernhöfe: "Wenn die öffentliche Hand die Leistungen der Berglandwirtschaft zu erbringen hätte, wäre sie damit nicht nur finanziell überfordert", so Berger.

chr

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