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125 Jahre Wildbachverbauung: "Europaweites Vorzeigebeispiel"

LPA - Die Wildbachverbauung in Südtirol blickt auf 125 Jahre bewegte Geschichte zurück. Bei der Jubiläumsfeier im Forum Brixen am 27. Oktober stand vor allem eines im Mittelpunkt: der große Einsatz der Mitarbeiter zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren.

125 Jahre Wildbachverbauung: Feier in Brixen

Dass es 1884 zur Gründung der „k. und k. forsttechnischen Abteilung für Wildbachverbauung“ kam, hatte einen guten Grund: 1882 waren die südlich des Alpenhauptkammes gelegenen Gebiete der Monarchie – vor allem Südtirol – von einer gigantischen Hochwasserkatastrophe heimgesucht worden. Die Einrichtung der ersten Bauleitung auf Südtiroler Boden in Brixen geht auf das Jahr 1885 zurück. Brixen war daher auch Austragungsort der 125-Jahr-Jubiläumsfeier. Heute ein Sonderbetrieb des Landes, zählt die Wildbachverbauung über 200 Bauarbeiter und rund 80 Techniker und Verwaltungsangestellte.

Landeshauptmann Luis Durnwalder nutzte die Jubiläumsfeier, um allen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern der Wildbachverbauung für ihren großen Einsatz zu danken: „Um für die Lebens- und Wirtschaftsräume Sicherheit zu garantieren, muss Vorsorge getroffen werden. Ohne die Leistungen der Wildbachverbauung hätte die Entwicklung in Südtirol in den letzten Jahrzehnten niemals so gut verlaufen können.“ Die Wildbachverbauung habe sich um Südtirol sehr verdient gemacht. Dabei sei es ein großer Vorteil der Autonomie, sämtliche Einrichtungen und Maßnahmen auf die Gegebenheiten vor Ort abstimmen zu können.  

Zum im Laufe der Zeit immer größer gewordenen Aufgabengebiet zählen die Regulierungs- und Schutzbauten an den Wasserläufen, die Stabilisierung von Hängen, der Lawinenschutz sowie die Aufsicht über die Stauanlagen. Insgesamt verwaltet die Abteilung Wasserschutzbauten heute ungefähr 45.000 Schutzbauten im ganzen Land. Allein für das Jahr 2009 beliefen sich die Gesamtausgaben der Wildbachverbauung auf 30 Millionen Euro, rund zwei Drittel davon gehen an heimische Unternehmen.

Wie der Direktor der Abteilung Wasserschutzbauten, Rudolf Pollinger, betonte, kann die Wildbachverbauung auf eine gut geordnete Struktur setzen, mit der alle neuen Erfordernisse bewältigt werden können. In Zukunft werde es, so Pollinger, vor allem um drei Schwerpunkte gehen: die Umsetzung der Gefahrenzonenplanung, die vermehrte Berücksichtigung von ökologischen und ästhetischen Aspekten bei der Realisierung von Schutzbauten und schließlich – wo aus Umweltgründen nötig und durchführbar – um den Rückbau von Verbauungen.

Zu Gast bei der Jubiläumsfeier, die von der „Wildbachmusik“ schwungvoll umrahmt wurde, waren auch die Leiterin der Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich, Maria Patek, sowie der Direktor der Abteilung Wildbachverbauung des Trentino, Roberto Caoli, mit denen Südtirol einen regen Austausch pflegt. Prof. Konrad Bergmeister, Präsident der Freien Universität Bozen, ging in seiner Festrede auf die Herausforderdung Naturgefahren ein: „Mit kompetenten Fachleuten und einer effizienten Organisation gelingt es der Südtiroler Wildbachverbauung, den Schutz des Lebensraumes mit Bauwerken von hoher Lebensdauer zu gewährleisten. Man kann sie zurecht als ein europaweites Vorzeigebeispiel bezeichnen.“

Mit der Präsentation eines Films über die Entwicklung der Wildbachverbauung und des interaktiven Spiels "Flux", mit dem vor allem Jugendliche angesprochen werden sollen, endete die Feier. Zudem prämierte LH Luis Durnwalder die zwölf Sieger des im Sommer ausgeschriebenen Fotowettbewerbs der Wildbachverbauung: Carolina Renzler (Platz 1), Sandra Sordini (Platz 2), Peter Gasser (Platz 3), Albert Clara, Johann Graber, Armin Gruber, Manuel Pazeller, Fabian Haspinger, Vito Miribung, Michael Kobald, Dominik Stillebacher und Lukas Messner.

mpi

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