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Landesrat Bizzo präsentiert den "Arbeitsmarktbericht 2010"

370 Seiten stark und prall gefüllt mit Informationen zur Entwicklung des Südtiroler Arbeitsmarktes ist der Arbeitsmarktbericht 2010. Arbeitslandesrat Roberto Bizzo, der Direktor der Abteilung Arbeit Helmuth Sinn und der Direktor des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther präsentierten ihn heute (29. Oktober) im Palais Widmann in Bozen.

Arbeitsmarktbericht 2010 vorgestellt

"Die vorliegenden Daten zeigen klare Signale des Aufschwungs auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zur Situation in den vergangenen zwei Jahren", stellte Arbeitslandesrat Roberto Bizzo gleich vorweg zusammenfassend fest.

Abteilungsdirektor Helmuth Sinn beschrieb die Lage am Südtiroler Arbeitsmarkt als "hoffnungsvoll". Die Nachfrage ziehe leicht an und im Gegenzug nehme die Beschäftigung nur leicht ab. "Damit stehen wir im nationalen und im internationalen Vergleich sehr gut da", so Sinn, der auf die umfassende Darstellung aller Aspekte des Arbeitsmarktes im Arbeitsmarktbericht hinwies. Der Bericht sei ein wichtiges Instrument, um einen Überblick über die Gesamtsituation auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu schaffen und um die mittel- und langfristigen Maßnahmen der Politik in diesem Bereich abstimmen zu können.

Der Direktor des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther erläuterte einige wesentliche Aspekte der Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt anhand von Tabellen und Grafiken.

So hat die unselbständige Beschäftigung in Südtirol in den Krisenjahren 2009/2010 de facto nicht mehr zugenommen. Die Schwierigkeiten der Unternehmen zeigten sich durch die verstärkte Inanspruchnahme der Lohnausgleichskasse, durch die steigende Zahl an Eingetragenen in den Mobilitätslisten und durch die Zunahme (+50 Prozent) der Arbeitslosen.

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Arbeitnehmer waren nicht einheitlich in allen Wirtschaftsektoren. Die schlechteste Entwicklung hat der sekundäre Sektor verzeichnet, in dem zwischen Frühjahr 2008 und Frühjahr 2010 insgesamt 2.000 Arbeitsplätze verloren gingen.

Am stärksten von der Krise betroffen ist dabei der Bausektor. Er hat nach Jahren starken Wachstums – von 1998 bis 2006 waren es im Schnitt drei Prozent jährlich – in zwei Jahren, vom Herbst 2007 bis zum Herbst 2009, mehr als 1.000, also sechs Prozent seiner Arbeitsplätze verloren. Auch die verarbeitende Industrie hat die Krise direkter als andere Wirtschaftssektoren gespürt. Rund ein Drittel der Arbeitsplätze gingen in Betrieben der Region Bozen und Leifers verloren. Ebenfalls stark unter der Krise der verarbeitenden Industrie gelitten hat Bruneck (-6%), infolge des weltweiten Einbruchs der Automobilindustrie.

"Im Vergleich zum Bausektor und der verarbeitenden Industrie  hielten sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise im terziären Sektor, mit Ausnahme einiger Untersektoren, in Grenzen", berichtet Amtsdirektor Luther. Im Handel war eine deutliche Verlangsamung des Beschäftigungswachstums mit zunehmender Nutzung prekärer Arbeitsformen zu verzeichnen. Im Hotel- und Gastgewerbe erfolgte nach einer zehnjährigen Wachstumsphase ein Beschäftigungswachstum nur noch mit Hilfe von Arbeit auf Abruf.

Auch im restlichen Dienstleistungsbereich kann im besten Fall von einer starken Verlangsamung des Beschäftigungswachstums gesprochen werden. Eine klare Gegentendenz zu allen anderen Sektoren zeigen die überwiegend von Frauen geleisteten Dienstleistungen in den Familien. Diese sind von Anfang 2008 bis Mitte 2010 um 1.000-1.500 Beschäftigte gewachsen.

Ende 2009 waren in Südtirol 39.152 Ausländer ansässig (das entspricht fast acht Prozent der Wohnbevölkerung), 70 Prozent davon waren im Alter zwischen 20 und 60 Jahren. Einer abhängigen Beschäftigung in Südtirol nach gingen im Jahr 2009 im Durchschnitt mehr als 28.000 Ausländer.

Was die Arbeitslosenquote betrifft, hat sich die Lage in Südtirol seit Ende 2009 verschlechtert, obwohl es sich im europäischen Kontext weiterhin um eine beneidenswerte Situation handelt. Die aktuelle Entwicklung im Laufe des Sommers 2010 zeigt eine leichte Besserung im Vergleich zum Vorjahr und lässt vermuten, dass mittlerweile die Talsohle erreicht ist.

mpi

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