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Landesregierung verabschiedet klinische Reform

Die klinische Reform, zweite Säule der Gesundheitsreform in Südtirol, ist heute (8. November) von der Landesregierung verabschiedet worden. "Die Reform soll auch die Kostensteigerungen eindämmen, sie dient aber in erster Linie der langfristigen Sicherung der Qualität", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der genauso wie Landesrat Richard Theiner die Beibehaltung aller sieben Krankenhäuser unterstrichen hat.

Klinische Reform auf den Weg gebracht: (v.l.) Andreas Fabi, Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, LR Richard Theiner und Sanitätsdirektor Oswald Mayr (Foto: Pertl)

"Die Verabschiedung der klinischen Reform ist ein Grund, stolz zu sein, für das Südtiroler Gesundheitswesen ist sie eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen wird", so Theiner heute bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung, bei der das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb vorgelegte Arbeitsprogramm zur Umsetzung der Reform genehmigt worden war. "In vielen Regionen Europas versucht man derzeit, die Gesundheitsversorgung auf neue Beine zu stellen, nur in wenigen gelingt dies auch", so der Landesrat.

Mit der Genehmigung des Arbeitsprogramms kann die klinische Reform nun endgültig auf den Weg gebracht werden, die Folgen der Reform werden aber noch nicht in kürzester Frist bemerkbar werden. "Vielmehr wird der Prozess der Umsetzung Jahre dauern, letztendlich aber zum Wohle der Bürger sein", erklärte Theiner. Mit der heutigen Entscheidung hat die Landesregierung die Leitlinien festgeschrieben, an denen der Sanitätsbetrieb die klinische Reform ausrichten wird. Dabei wird im Großen und Ganzen das Planungsdokument übernommen, das bereits vor rund einem Monat vorgelegt worden war. Zu den Grundsätzen der Reform gehört demnach ein abgestuftes Betreuungssystem, das drei Krankenhäuser der Grundversorgung, drei Schwerpunkt-Krankenhäuser sowie das Regionalkrankenhaus Bozen vorsieht.

Alle Krankenhäuser übernehmen im System unterschiedliche Aufgaben, wobei heute mehrfach betont wurde, dass auch die peripheren Krankenhäuser erhalten blieben. "Sie übernehmen weiterhin die Grundversorgung, beherbergen weiterhin die fünf Grund-Primariate und bekommen zudem noch je einen landesweiten Dienst dazu, damit die bestehenden Strukturen besser ausgelastet werden", so Durnwalder, der als voraussichtliche Schwerpunkte für Innichen die Schmerztherapie, für Schlanders die Endoprothetik (Knie- und Hüftgelenke) sowie für Sterzing die Neurorehabilitation nannte. Darüber hinaus sollte danach getrachtet werden, durch gezielte Absprachen zwischen den Grundversorgungs- und den nahegelegenenen Schwerpunkt-Krankenhäusern die Auslastung der OP-Säle zu optimieren.

Neben der abgestuften Betreuung solle die Zertifizierung nach international anerkannten Qualitätskriterien angestrebt werden. Dazu diene auch die Spezialisierung in einzelnen Häusern. "Für hoch spezialisierte Eingriffe, etwa die Tumorentfernung, wird es spezialisierte Zentren mit geschultem Personal und entsprechender Ausstattung geben, die Phasen vor und nach der Operation können aber auch an den näher liegenden Krankenhäusern abgewickelt werden", so Theiner, der betont: "Nur durch Spezialisierung können wir auch langfristig eine qualitativ hochstehende Betreuung der Patienten garantieren und international wettbewerbsfähig bleiben."

Landeshauptmann Durnwalder nannte konkrete Themenfelder, die in den einzelnen Krankenhäusern als landesweite Referenzzentren untergebracht werden sollten: So sollen in Bozen die Schlaganfall-Patienten zusammengezogen werden, in Brixen wird ein Referenzzentrum für die plastische Chirurgie eingerichtet, in Meran wird man sich auf die Handchirurgie spezialisieren, in Bruneck auf die künstliche Befruchtung. Und es soll auch eine Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie geben, wo sie allerdings angesiedelt wird, steht noch nicht fest.

Auch einen der Schwachpunkte des derzeitigen Systems, die langen Wartelisten, will man dank der Reform beseitigen. "Wir wollen die Vormerkungen neu regeln, vor allem dann, wenn es um Kontrollvisiten geht", so der Landesrat heute.

chr

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