Politik | 17.11.2010 | 15:56

Serbischer Provinzialrat bei LH Durnwalder: "Südtirol Vorbild für Minderheitenschutz"

Um sich über das Autonomiemodell Südtirol aus erster Hand zu informieren, war Andor Deli, Regierungsmitglied der Autonomen Provinz Vojvodina (Serbien), vor kurzem zu Besuch bei LH Luis Durnwalder.

Fragen zur Anwendung der Autonomie, insbesondere in Bezug auf den Minderheitenschutz, standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen dem Landeshauptmann und Andor Deli, für Minderheiten zuständiges Regierungsmitglied der Vojvodina, einer autonomen Provinz in der Republik Serbien.

"Ich habe Deli einen Überblick über die Entwicklung unserer Autonomie und die damit verbundenen Schritte und Erfahrungen gegeben", sagte Durnwalder. Unter anderem legte der Landeshauptmann dar, wie die italienische Bevölkerung in Südtirol auf Zweisprachigkeit und Proporz reagiert hat, wie es gelungen ist, die Spannungen zwischen den Sprachgruppen in Südtirol abzubauen und wie die Zusammenarbeit heute funktioniert.

Neben dem Proporz zeigte der Provinzialrat besonderes Interesse an den Themen Schule und Kultur. Er informierte sich beim Landeshauptmann über den Aufbau eines Schulsystems, das den verschiedenen Volksgruppen Unterricht in ihrer jeweiligen Sprache gewährt. "Südtirol hat in Sachen Minderheitenschutz Vorbildfunktion. Deli konnte sich wertvolle Anregungen holen und möchte die Kontakte zwischen der Autonomen Provinz Vojvodina und dem Land Südtirol auf politischer Ebene in Zukunft ausbauen", so LH Durnwalder nach dem Treffen.

Die Autonome Provinz Vojvodina zählt rund zwei Millionen Einwohner und ist die Heimat vieler verschiedener Volksgruppen: Neben Serben, die mit etwa 65 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung stellen, leben in der Vojvodina als anerkannte Minderheiten u. a. Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen, Bunjewatzen, Šokci, Russinen, Roma, Deutsche und Bulgaren.

 

mpi