Arbeit | 19.11.2010 | 12:38

Arbeitsmarkt News: Mobilität als Krisen-Indikator

LPA - Um die Möbilität als Indikator für Krisensituationen dreht sich die neueste Ausgabe von Arbeitsmarkt News. Die November-Nummer des Mitteilungsblatts der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt ist soeben erschienen.

Mobilität ist jene besondere Form der Arbeitslosigkeit, in die Arbeitnehmende aus existenzgefährdeten Betrieben entlassen werden. Sie eignet sich gut dazu, Krisensituationen auf dem Arbeitsmarkt und deren Entwicklung zu beobachten. Daher widmet sich das Mitteilungsblatt der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt den in die Mobilität überstellten Arbeitnehmenden. Dabei wurden die Zahlen der Personen, die vor Ausbruch der Krise ihre Arbeit verloren haben, mit jenen verglichen, die nach der Krise entlassen wurden.

"Besonders kritisch war die Zeit zwischen September 2008 und August 2009, also die Monate, in denen die Wirtschaftskrise ihre volle Wucht entfaltet hat", sagt Arbeitslandesrat Bizzo. "In dieser Zeit wurden 1954 Personen in die Mobilitätslisten eingetragen, mehr als das Doppelte der Arbeitnehmenden, die zwei Jahre zuvor in die Mobilität überstellt worden waren", berichtet der Arbeitslandesrat, "von den Beschäftigten, die in dieser kritischen Zeit arbeitslos wurden, haben wesentlich weniger eine Beschäftigung gefunden, sei es während oder nach der Mobilität, als es vergleichsweise vor der Krise üblich war. So haben in der Krisenzeit nur mehr 40 Prozent eine neue Arbeit aufgenommen, im Vergleich zu fast 60 Prozent zuvor."

"Es waren überwiegend Männer, die von der Krise am stärksten betroffen waren", ergänzt der Direktor der Abteilung Arbeit, Helmuth Sinn. Die Begründung ist relativ einfach: Männer sind in den krisengeschüttelten Branchen wie der Metall- und Elektroindustrie und im Bauwesen vorrangig präsent, Frauen hingegen häufiger in sozialen Berufen und in der Dienstleistungsbranche. Besonders stark gesunken ist die Perspektive auf eine neue Beschäftigung für Entlassenen des verarbeitenden Gewerbes, insbesondere der Industriebetriebe: Waren es in Vorkrisenzeiten 57 Prozent, so sank dieser Prozentsatz während der Krise auf 23 Prozent.

jw

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