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Chancengleichheitsbeirat: Tagung und Runder Tisch zum 20-jährigen Bestehen

LPA - Unter dem Motto „Vernetzte Chancengleichheit“ hat der Landesbeirat für Chancengleichheit heute, 19. November, in Bozen eine Tagung zu seinem 20-jährigen Bestehen organisiert. Gerade in Sachen Chancengleichheit gelte es, Kräfte zu bündeln, waren sich Landesrat Roberto Bizzo, Chancengleichheitsbeiratspräsidentin Ulrike Oberhammer und die Referenten einig.

LR Roberto Bizzo eröffnete die Tagung zum 20-jährigen Bestehen des Landesbeirats für Chancengleichheit (FOTO: LPA/B.Ravanelli)

In den vergangen 20 Jahren ist in Sachen Chancengleichheit viel gearbeitet worden, meistens unentgeltlich, sagte der zuständige Landesrat Roberto Bizzo bei der Eröffnung der Tagung. Damit Frauen unabhängig leben können, sei vor allem ein Einkommen und somit der Faktor Arbeit wichtig, unterstrich Bizzo. In den vergangenen zehn Jahren sei die Erwerbsquote der Frauen auf 62,5 Prozent angestiegen, von den 12,5 Millionen Arbeitsplätzen die zwischen 2000 und 2009 entstanden seien, würden 9,8 Prozent von Frauen besetzt, berichtete der Landesrat. Noch immer seien es die Frauen, die das Gros der Familien-, aber auch der Pflegearbeit zu Hause leisten müssten, so Bizzo. Vergleiche würden zeigen, dass in jenen Ländern, in denen es Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gebe, mehr Frauen arbeiten würden und die Geburtenrate höher sei, als in Ländern ohne solche Maßnahmen, erklärte Bizzo. Auch in Sachen weibliches Unternehmertum gebe es noch Aufholbedarf, meinte der Landesrat. Besonders niedrig sei auch die Anzahl der arbeitenden Einwanderinnen, so Bizzo.

Im vergangenen Jahr sei der Landesbeirat für Chancengleichheit verstärkt dran gegangen, ein Netzwerk von Frauen und Männern, die im Bereich Chancengleichheit tätig sind, aufzubauen, berichtete die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer. „Es ist wichtig Projekte zur Chancengleichheit gemeinsam voranzutreiben und sich vor Ort, nicht nur in den Gemeinden, sondern auch in den Betrieben aktiv für Chancengleichheit einzusetzen“, betonte Oberhammer.

Die Präsidentin des Beirats für Chancengleichheit der Region Veneto Simonetta Tregnago, die auch Mitglied der nationalen Kommission für Chancengleichheit ist, ging auf die nationalen Bestimmungen in Sachen Chancengleichheit ein. Tregnago verwies auf die Wichtigkeit der Kommissionen auf regionaler und lokaler Ebene. In allen Gremien sollten Männer und Frauen vertreten sein, da Männer und Frauen verschieden seien, so Tregnago. Es gehe nicht darum gleich zu werden, sondern gemeinsam für bestimmte Ziele zu arbeiten, unterstrich Tregnago. Maria Moser-Simill von Gender Consulting gab verschiedene Tipps und Anregungen, was auf lokaler Ebene in Sachen Chancengleichheit unternommen werden kann und berichtete über positive Aktionen der Genderpolitik. Moser-Simill zeigte auf, wie Geschlechterunterschiede von der Gesellschaft gemacht werden, und was dagegen unternommen werden kann. Über die Chancengleichheit in den Gemeindesatzungen referierte der Präsident des Gemeindenverbands Arno Kompatscher.

Am heutigen Freitagabend um 19.30 Uhr findet anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Landesbeirats für Chancengleichheit auf Schloss Maretsch in Bozen auch ein Runder Tisch zum Thema "Vernetzte Chancengleichheit" statt. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der Chancengleichheit in Südtirol. Dem Landesbeirat gelungen, Referentinnen aus Südtirol, Italien und Österreich einzuladen, die mit Bezug auf die nationale und lokale Situation Möglichkeiten aufzeigen, wie Chancengleichheit vor Ort in der Gemeinde vorangebracht werden kann. Die Veranstaltung wird um 19.30 Uhr von der Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer und ihrer Stellvertreterin Patrizia Trincanato sowie dem zuständigen Landesrat Roberto Bizzo eröffnet. Die Journalistin Nina Schröder hält einen Rückblick auf 20 Jahre Chancengleichheitsbeirat. Um 20.20 Uhr diskutieren dann Ulrike Oberhammer, Julia Unterberger, Marianne Steinhauser, Luisa Gnecchi, Alessandra Spada und Julia Psenner über die politische Entwicklung der Chancengleichheit in Südtirol.

Der Landesbeirat für Chancengleichheit zwischen Frau und Mann wurde mit Landesgesetz Nr. 4 vom 10. August 1989 als beratendes Organ der Landesregierung eingesetzt. 2009 wurde der fünfte Beirat von der Landesregierung ernannt. Er besteht aus 15 Fachfrauen, die aus Frauenvereinigungen, Bewegungen und politischen Organisationen stammen, welche die verschiedenen Frauenrealitäten in Südtirol widerspiegeln. Der Landesbeirat setzt sich für mehr Frauen in politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entscheidungspositionen ein, unterbreitet der Landesregierung Vorschläge zur Erreichung dieser Ziele und sensibilisiert die Gesellschaft mit Kampagnen, Veranstaltungen und Informationsmaterial für frauenspezifische Themen und Gleichstellungsfragen.

SAN

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