Wirtschaft | 13.12.2010 | 12:58

STEP: Einteilung in 20 Wirtschaftsstandort-Räume beschlossen

LPA - Übergemeindliche Zusammenarbeit ist angesagt, um den Wirtschaftsstandort Südtirol zu entwickeln - dies war der Grundtenor der jüngsten Sitzung der Steuergruppe des Standortentwicklungsprojekts STEP, die vor kurzem in Bozen unter Vorsitz von Landesrat Thomas Widmann über die Bühne ging.

STEP wurde Anfang 2010 von Widmann ins Leben gerufen, um den Wirtschaftsstandort Südtirol langfristig zu stärken, und ist ein gemeinsames Projekt des Landes mit dem Gemeindenverband Südtirol. Oberstes Ziel dieser Initiative, die operativ von Business Location Südtirol (BLS) umgesetzt wird, ist die Stärkung der übergemeindlichen Kooperation und des gesamten Standorts. Geleitet wird STEP von einer hochkarätigen Steuergruppe, die sich aus Entscheidungsträgern, Unternehmern und Wirtschaftsexperten zusammensetzt.

Nach einer ersten, intensiven Analysephase wurden in einem zweiten Schritt Gemeinden und Unternehmer genauestens zu ihrem Gemeindegebiet befragt, um detaillierte Informationen über die Beschaffenheit der Südtiroler Wirtschaftsräume einzuholen. Auf dieser Basis wurde eine Einteilung des Landes in 20 übergemeindliche, wirtschaftlich und geografisch zusammenhängende „funktionale Standort-Räume“ beschlossen. In jedem dieser Räume soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die aus Experten und Vertretern von Wirtschaft und Gemeinden besteht. Gemeinsam soll dort in Workshops eine Strategie für eine gemeinsame Positionierung, Vermarktung und Betriebsansiedlung definiert werden.

„Somit tritt STEP jetzt in die dritte und entscheidende von insgesamt vier Phasen ein, in der es uns gelingen muss, Südtirols Gemeinden von der Kraft der Kooperation zu überzeugen“, sagt Landesrat Widmann, „die Zeiten haben sich auch für Südtirols Wirtschaft geändert“. Einzelaktionen haben laut Widmann ausgedient, nun muss ganz gezielt auf Zusammenarbeit gesetzt werden. „Das heißt eben in der Praxis für unsere Gemeinden, dass sie sich darüber Gedanken machen sollten, wo und in welchen Bereichen eine wirtschaftliche Zusammenarbeit nahen liegend und sinnvoll wäre“, erklärt Widmann weiter.

Ex-Gemeindenpräsident Arnold Schuler, der bei der Steuergruppensitzung seinen Nachfolger Arno Kompatscher vertrat, ist sich sicher, dass Südtirols Gemeinden in diese Richtung bereits offen sind: „Eine gewisse Sensibilität ist sicher bereits vorhanden Obwohl die Ansiedlung von Unternehmen für die Gemeindefinanzierung hierzulande eine sehr untergeordnete Rolle spielt, haben dennoch viele Gemeinden Interesse an Ansiedlungen“. Das Projekt STEP und die in diesem Zusammenhang entwickelten Strategien und Instrumentarien seien auf jeden Fall für die nächsten Jahre ein sehr interessantes Thema, so Schuler.

In dieselbe Kerbe schlug auch Helmuth Innerbichler, ebenso Mitglied der Steuergruppe: „Gewerbegebiete sind nicht zuletzt für die Gemeinden eine gute Möglichkeit, wertvolle Arbeitsplätze zu schaffen“. Nun müsse gemeinsam daran gearbeitet werden, das Bewusstsein dafür zu erhöhen, wie wichtig dieses Argument gerade in der heutigen Zeit ist, so Innerbichler. Auch SWR-Präsident Christof Oberrauch ist davon überzeugt, dass die Landesregierung mit STEP den richtigen Weg eingeschlagen hat: „Das Projekt ‚Standortstärkung‘ wird nun sehr professionell angegangen, was sicher zum entsprechenden Erfolg führen wird.“

Die erste Runde der Workshops soll ab Jänner 2011 stattfinden. wobei in der ersten Runde pro Standort-Raum ein übergemeindliches Treffen stattfinden wird. „Vorrangiges und sehr konkretes Ziel von STEP ist es, entsprechende Instrumente zu entwickeln und einzusetzen, die eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei der Ausweisung und Verwaltung von Gewerbegebieten auch von rechtlicher und organisatorischer Seite her ermöglichen“, fasst BLS-Direktor Ulrich Stofner die nächsten Schritte zusammen, die beim Südtiroler Standortentwicklungsprojekt anstehen.

SAN