Verschiedenes | 28.01.2011 | 14:50

Gentechnik-Freiheit: Unterstützung auch aus Brüssel

Nach einem jahrelang fast aussichtslos scheinenden Kampf gibt's für Südtirols Bemühungen um ein Verbot der grünen Gentechnik nun auch Rückenwind aus Brüssel: Heute (28. Jänner) hat der Ausschuss der Regionen (AdR) im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder über den Vorschlag beraten, die Staaten und Regionen über den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut entscheiden zu lassen.

Bis vor kurzem hatte sich die EU noch vehement für eine Zulassung der grünen Gentechnik stark gemacht, allerdings nicht ohne auf Widerstand zu stoßen. So war es auch Südtirol, das sich unter Federführung von Agrarlandesrat Hans Berger bereits früh mit anderen Regionen zusammengeschlossen hatte, um gegen den Liberalisierungsdruck aus Brüssel anzugehen. Über die Jahre konnte das Netzwerk immer mehr Partner gewinnen - heute umfasst es 53 Regionen - und auch angesichts der Skepsis der Verbraucher scheint sich in der EU nun ein Umdenken abzuzeichnen.

Heute hatte sich jedenfalls der AdR mit dem Thema grüne Gentechnik zu befassen, und zwar auf der Grundlage eines Vorschlags, der vorsieht, die Entscheidungsfreiheit über die Zulassung von gentechnisch verändertem Saatgut den Mitgliedstaaten und Regionen zu überlassen. "Wir können einen solchen Vorschlag natürlich nur vollstens unterstützen, geht es doch in die Richtung dessen, was wir bereits seit Jahren fordern", so Landeshauptmann Durnwalder, der heute in Brüssel mit dabei war.

Die Frage nach einer Zulassung oder einem Verbot des Anbaus gentechnisch veränderten Saatguts betreffe zahlreiche Bereiche: So gehe es um den Schutz der traditionellen Landwirtschaft im Berggebiet, es gehe um den Schutz der Qualitätsproduktion, es gehe nicht zuletzt aber auch um den Gesundheits- und Verbraucherschutz, so Durnwalder. "Wir hoffen nun, dass die EU auf diesem Weg weitergeht, sodass wir das Thema Gentechnik in den Ländern endgültig regeln können", so der Landeshauptmann.

chr