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Erstes Treffen der Landeskoordinierungsplattform zur Bekämpfung der Prostitution
LPA - Das erste Treffen der Landeskoordinierungsplattform zur Entwicklung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Prostitution und der Ausnutzung derselben wurde vor kurzem von Landesrat Otto Saurer einberufen. Schätzungen zufolge gibt es in unserem Landesgebiet circa 200 Prostituierte. Die Plattform will Maßnahmen ausarbeiten, die diesen Menschen helfen, sich der Welt der Prostitution zu entziehen.
Am Treffen der Koordinierungsplattform, das vom Landesamt für Familie, Frau und Jugend koordiniert wurde haben die Vertreter der Justizbehörde, darunter Chef-Staatsanwalt Cuno Tarfusser und weitere zwei Staatsanwälte, sowie die Vertreter der öffentlichen und privaten sozialen Dienste, der Berufsbildung, des Europäischen Sozialfonds und der Gemeinde Bozen teilgenommen. An den Vorbereitungsarbeiten für das Treffen hatten sich auch die Vertreter der Ordnungshüter beteiligt. Die Initiative erwächst aus dem Umstand, dass die Prostitution auch in Südtirol ein ständig wachsendes Phänomen ist und in sehr vielen Fällen eine neue Form der Sklaverei darstellt.
Schätzungen zufolge gibt es in unserem Landesgebiet circa 200 Prostituierte. Im Mittel sind davon täglich 70 auf den werden, die sie mit Erpressungen und Gewalt zwingen, sich entlang der Straßen zu prostituieren. Das über diesen "Sexmarkt" erzeugte Geld fließt dann in ein weiteres kriminelles Umfeld.
Die von Landesrat Saurer ausgehende Initiative, eine Koordinierungsplattform zu schaffen, zielt darauf ab, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Prostitution zu erarbeiten und den betroffenen Frauen zu helfen, sich der Welt der Prostitution zu entziehen.
Die Landeskoordinierungsplattform kann als Arbeitsgruppe gesehen werden. Sie überwacht das Phänomen der Prostitution, analysiert die Erscheinungsformen derselben und arbeitet entsprechende Maßnahmen aus. Besonders wichtig ist hierbei eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Körperschaften und interessierten Diensten. Bei ihren Aktionen können diese sich all jener Instrumente bedienen, die aus dem Einheitstext zur Immigration hervorgehen. Dieser Einheitstext sieht unter anderem vor, dass Aufenthaltsgenehmigungen aus Gründen des sozialen Schutzes ausgestellt werden können. Im vergangenen Mai hat das Land bereits an der Koordinierungsplattform der Dreivenetien teilgenommen, die bereits seit zwei Jahren Programme zur Hilfe und zur sozialen Integration von Frauen ausarbeitet, die Opfer sexueller Ausbeutung wurden.
"Die nächsten Treffen der Landeskoordinierungsplattform werden im September stattfinden. In diesen Treffen sollen detaillierte Projekte und Eingriffsmöglichkeiten speziell für Südtirol erarbeitet werden. Auch die entsprechenden Ressourcen und die Führungsmodalitäten sollen festgelegt werden", sagt Eugenio Bizzotto, der Direktor des Landesamts für Familie, Frau und Jugend.
SAN