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Pusterer Straße: Halbzeit beim Ausbau - Erstes Treffen der Stau-Arbeitsgruppe

Wer häufig durchs Pustertal fährt, hat sich an eines gewöhnt: ans Kolonne-Fahren. Damit dies künftig anders, damit der Verkehr flüssiger, die Straße sicherer und die Lebensqualität im Tal gesteigert wird, investiert das Land in den Ausbau der Pusterer Straße. Nun ist man etwa bei Halbzeit angelangt und eine Expertengruppe soll den Staus zu Leibe rücken. Am Montag, 21. Februar, trifft sie sich zum ersten Mal.

"Eines müssen wir vorausschicken: Auch nach dem Ausbau wird keine Schnellstraße durch das Pustertal führen", so Landesrat Florian Mussner. Vielmehr sieht das Ausbaukonzept vor, den Querschnitt der Straße zu verbreitern, die Straße dort, wo es möglich ist, zu begradigen, Linksabbiege-Verkehr zu vermeiden und - nicht zuletzt - die Ortszentren durch Umfahrungen zu entlasten. "Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen geplant, auch schon viele realisiert, die positiven Folgen werden in ihrer ganzen Tragweite aber erst spürbar, wenn das gesamte Ausbaukonzept umgesetzt ist", so Mussner.

Das vom Landesrat genannte Konzept umfasst Investitionen in Höhe von knapp über 130 Millionen Euro, rund die Hälfte dieser Summe ist schon verbaut worden: an der neuen Ein- und Ausfahrt in Mühlbach, an der Umfahrung von Niedervintl, die in diesem Sommer fertiggestellt wird, sowie an der Untertunnelung der Sonnenburg. Dazu kommen die Umfahrung von Obervintl - ein vier Kilometer langer, neuer Abschnitt der Pusterer Straße, der über drei Brücken führen wird - und die Umfahrung von Kiens, die durch einen rund einen Kilometer langen Tunnel geleitet wird. Ausgebaut wird zudem der Abschnitt St. Sigmund-Gisse-Kiens und - selbstverständlich - die Einfahrt ins Gadertal, die einen der bisherigen neuralgischen Punkte an der Pusterer Straße beseitigen wird.

Straßen, Tunnel, Brücken, Kreuzungen: Der Ausbau der Pusterer Straße ist eine gewaltige bautechnische und finanzielle Herausforderung, allein damit ist es aber nicht getan. "Es geht nicht nur um den baulichen und verkehrstechnischen Aspekt, es geht vielmehr darum, dass wir in einem landschaftlich sensiblen Gebiet bauen, auf das wir Rücksicht zu nehmen haben", so der Landesrat. Aus diesem Grund begleitet den Ausbau der Pusterer Straße eine umfangreiche Studie zu Urbanistik, Fauna, Flora, Ökosystemen, Landschaftsbild, Geologie, Hydrogeologie und Luftbelastung. "Auf der Grundlage dieser Studie sind wir imstande, für Umwelt und Landschaft annehmbare Eingriffe zu setzen", so Mussner.

Und mehr noch: Was der Landschaft durch die baulichen Maßnahmen genommen wird, wird andernorts ausgeglichen. "Wenn wir etwa die Arbeiten an der Sonnenburg betrachten, so wird dort die alte Straße zurückgebaut und wieder begrünt, anderswo schaffen wir zum Ausgleich neue Biotope und Grünflächen", so der Landesrat, der betont, dass es immer um den schwierigen Ausgleich zwischen zwei grundlegenden Interessen gehe: zwischen Mobilität und intakter Umwelt.

Nicht zuletzt geht es um die Lebensqualität im Tal, die - neben Landschaft und Umwelt - auch von einer funktionierenden Wirtschaft abhängt. Gerade der Tourismus aber leidet vor allem an Winterwochenenden beim Urlauberschichtwechsel unter der eingeschränkten Mobilität. Vorrangiges Ziel ist deshalb, dieses Problem anzugehen, und zwar im Rahmen einer Expertengruppe, die eigens eingesetzt worden ist und die sich am kommenden Montag erstmals an einen Tisch setzen wird.

Sicher ist indes, dass man den Staus auch baulich zu Leibe rücken kann, vor allem durch die Beseitigung zweier Nadelöhre. "Dies ist zum einen die Autobahneinfahrt in Vahrn, an der mehr Einfahrtspuren zur Verfügung gestellt werden müssen", so Mussner. Zudem plant das Bautenressort im Fall der Überlastung der Einfahrt, Umleitungen zu ermöglichen. Das zweite Nadelöhr ist die Ein- und Ausfahrt in das Gadertal, das durch den Bau der neuen Einfahrt mit einem kreuzungsfreien Knoten beseitigt wird. "Dieses Baulos hat deshalb oberste Priorität", so der Landesrat.

chr

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