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Winter: Nach schneereichem Dezember trockener Jänner und Februar

LPA - Am heutigen Montag geht mit dem Februar auch der meteorologische Winter 2010/2011 zu Ende. Im Großteil des Landes verlief dieser Winter um einige Zehntel Grad zu mild, heißt es vom Wetterdienst des Landes. „Mit dem 1. März beginnt zumindest in den Statistiken der Meteorologen der Frühling, der laut saisonalen Vorhersagen großer Wetterdienste eher zu warm werden könnte“, sagt der Meteorologe Dieter Peterlin.

Der heurige Winter verlief etwas zu mild, heißt es vom Landeswetterdienst (FOTO:LPA/Ravanelli)

In Bozen wurde in diesem Winter eine durchschnittliche Temperatur von 2,7 Grad Celsius gemessen, der langjährige Mittelwert der vergangenen 30 Jahre liegt hier bei 2,4 Grad Celsius.Von einem „Jahrtausendwinter“ in Mitteleuropa, wie von einigen fragwürdigen Wissenschaftlern noch befürchtet, sei Südtirol also weit entfernt geblieben, so Peterlin. Kennzeichnend für diesen Winter waren jedoch die häufigen Wechsel zwischen klirrender Kälte und frühlingshafter Wärme im Zwei- bis Dreiwochentakt. Tauwetter mit einer sehr hohen Schneefallgrenze über 2000 Meter Meereshöhe gab es etwa um Maria Empfängnis und auch das traditionelle Weihnachtstauwetter blieb im diesem Winter nicht aus. Weiters wurden Mitte Jänner und Anfang Februar ausgesprochen hohe Temperaturen gemessen. Dazwischen wurde es aber immer wieder ausgesprochen kalt.

Schneereich hat der Winter begonnen. Bereits am 26. November fiel der erste Schnee bis in die Niederungen und in den Tagen darauf blieb es tiefwinterlich. „Der Dezember verzeichnete dabei in weiten Teilen des Landes eine doppelt so große Niederschlagsmenge wie normal“, sagt der Meteorologe Peterlin. Einzig der Obervinschgau entzieht sich laut Wetterdienst diesem Trend, an unserer Wetterstation Marienberg war der Dezember sogar zu trocken. Kaum geschneit bzw. geregnet hat es im Jänner und Februar, so wurde in Schlanders über 31 Tage (15. Jänner bis 15. Februar) vom Landeswetterdienst überhaupt kein Niederschlag registriert. Hochdrucklagen und eine milde Westströmung bestimmten in den vergangenen Wochen unser Wetter. Zieht man die Bilanz jedoch über den gesamten Winter, dann stimmt die Summe wieder. In Bozen wurden dank des niederschlagsreichen Dezember 96 Prozent des Solls erreicht. Nur der Vinschgau blieb mit 40 bis 75 Prozent des Normalwertes auf der trockenen Seite.

Die höchste Temperatur wurde diesen Winter vom Landeswetterdienst mit 19 Grad Celsius am 6. Februar in Schlanders gemessen und die tiefste mit -19,6 Grad Celsius am 19. Dezember in Sterzing und Toblach. Die Spannweite zwischen der tiefsten und der höchsten Temperatur im Tal beträgt demnach also knapp 40 Grad Celsius. Als tiefste Temperatur diesen Winter am Berg gibt der Landeswetterdienst -27,7 Grad Celsius am 16. Dezember auf der Schöntaufspitze (3330 Meter Meereshöhe) oberhalb von Sulden an. Als höchste Windspitzen im Tal wurden 106 Stundenkilometer am 25. Februar in Freienfeld und als höchste Windspitzen am Berg 139 Stundenkilometer am 9. Dezember auf der Schöntaufspitze gemessen. Die trockenste Gebiete im Winter 2010/11 waren das Matscher Tal (Matsch 25 Liter Niederschlag pro Quadratemter) sowie mittlerer Vinschgau (Schlanders 45 Liter Niederschlag pro Quadratemter) und die niederschlagsreichsten Orte: Karerpass (190 Liter Niederschlag pro Quadratemter) und St. Leonhard in Passeier (173 Liter Niederschlag pro Quadratemter)

„Der Februar war in ganz Südtirol zu mild, im Durchschnitt um 1,5 Grad bis zwei Grad über dem Vergleichswert der vergangenen 30 Jahre“, sagt der Meteorologe Peterlin. Wie schon im Jänner gab es auch im Februar kaum Niederschläge. Besonders trocken zeigten sich der Vinschgau, das Pustertal und der Sterzinger Raum mit nur wenigen Liter pro Quadratmeter Niederschlag. In der Landeshauptstadt fielen immerhin 13 Liter Niederschlag pro Quadratemter.

In den vergangenen 48 Stunden konnten sich die Skigebiete über etwas Neuschnee freuen. Mit Abstand am meisten fiel in der Ortler-Cevedale Gruppe mit 25 bis 50 Zentimeter Neuschnee. Nun beginnt aber mit dem 1. März zumindest in den Statistiken der Meteorologen der Frühling. Die saisonalen Vorhersagen großer Wetterdienste wie jene des Deutschen Wetterdienstes und der Meteoschweiz zeigen einen eher zu warmen Frühling für unsere Breitengrade. Diese Prognosen seien jedoch mit großer Vorsicht zu genießen, denn die Trefferquote dieser Modelle sei noch eher gering, erklärt Peterlin. Ein Blick in die klimatologischen Jahrbücher zeigt, dass trotz frühlingshafter Witterungsphasen im März und April auch noch Kälteeinbrüche zu erwarten sind, zum Teil sogar mit Schnee bis in die Täler. „Das letztgenannte Szenario wird uns zumindest in den nächsten zehn Tagen erspart bleiben, so weit reichen die verlässlichen Prognosen“, sagt der Meteorologe Peterlin.

SAN

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