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Landesregierung: Weg frei für Südtirol-Abo - Mehr fahren, weniger zahlen

Mehr fahren, weniger zahlen: Dies ist die Formel, auf die man das neue Südtirol-Abo für öffentliche Verkehrsmittel herunterbrechen könnte, das die Landesregierung heute (28. Februar) auf Antrag von Landesrat Thomas Widmann auf den Weg gebracht hat. Das Abo gilt für alle Öffis in ganz Südtirol, der Fahrpreis sinkt, je mehr Kilometer der Nutzer auf dem Buckel hat.

Zwei Stufen sieht das Konzept zur Neuordnung des Südtiroler Nahverkehrs vor, an dem die Landesregierung bereits seit Jahren arbeitet. "Zuerst ging es uns darum, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln auszubauen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Ein Ziel, das man mit einer Verdoppelung der im Jahr gefahrenen Kilometer erreicht habe. Zudem habe man Infrastruktur und Fahrzeuge - siehe Pusterer und Vinschger Bahn oder die Seilbahn auf den Ritten - verbessert, das Angebot insgesamt also quantitativ wie qualitativ ausgebaut.

Der zweite Schritt sieht nun ein neues Tarifsystem vor, für das die Landesregierung heute grünes Licht gegeben hat. Die Hintergründe erklärte dazu Landeshauptmann Durnwalder, der zunächst anführte, dass die Ticketpreise in den letzten 15 Jahren nicht mehr an die Preissteigerungen angepasst worden waren, real also um etwa 70 Prozent gesunken seien. "Wir wollten allerdings nicht eine pauschale Erhöhung der Tarife um diese Spanne vornehmen, sondern ein neues System schaffen, was uns mit der Einführung des Südtirol-Abo auch gelungen ist", so Durnwalder.

Das Südtirol-Abo kann sich ab 1. Jänner 2012 jeder Südtiroler besorgen. Einer Telefonkarte ähnlich kann das Abo mit unterschiedlichen Beträgen aufgeladen werden, der Fahrpreis wird am entsprechenden Gerät direkt vom Guthaben abgezogen. "Es gibt zudem die Möglichkeit, sich die geschuldeten Beträge direkt vom Bankkonto abziehen zu lassen", so der Landeshauptmann.

Herzstück des neuen Tarifsystems ist das Prinzip, jene zu belohnen, die häufig mit Öffis unterwegs sind. Das heißt auch, dass die Kilometer-Preise variieren, je nachdem, wie viele Kilometer im Jahr zurückgelegt werden. Mit dem Südtirol-Abo kommt man so auf acht Cent pro Kilometer für die ersten 1000 gefahrenen Kilometer im Jahr, die Kilometer 1001 bis 10.000 kosten vier Cent, die Kilometer 10.001 bis 20.000 gar nur mehr zwei Cent. "Und alles was über 20.000 Kilometer im Jahr - also eine Gesamtinvestition von 640 Euro - hinaus geht, ist gratis", so Durnwalder heute. Zum Vergleich: Wer mit der Wertkarte unterwegs ist, wird künftig zwölf Cent pro Kilometer berappen, bei Einzelfahrkarten macht der Kilometerpreis 15 Cent aus.

Und auch weiterhin gilt, dass Schüler bis 18 Jahre kostenlos unterwegs sein können, Lehrlinge und Studenten zahlen einen Pauschalpreis von 150 statt der bisherigen 100 Euro, der selbe Preis gilt für 65- bis 70-Jährige, über 70-Jährige fahren auch künftig kostenlos. Die Landesregierung hat zudem beschlossen, dass es Vergünstigungen für Familien geben soll. So wird angedacht, dass Partner die gefahrenen Kilometer in irgendeiner Form zusammenlegen können, um die 20.000-Kilometer-Schwelle früher zu erreichen. Weiterhin geben wird es auch die Mobilcard, die ab April nächsten Jahres für sieben Tage 28 Euro kosten wird, für drei Tage 23 Euro und für einen Tag 15 Euro. 6- bis 14-Jährige zahlen die Hälfte. Um die Kosten für die Ausstellung von Duplikaten schließlich im Rahmen zu halten, hat die Landesregierung heute die Einhebung einer Gebühr in Höhe von 50 Euro beschlossen.

Wie Landeshauptmann Durnwalder heute bekannt gab, erwarte sich die Landesregierung durch das neue Tarifsystem Mehreinnahmen über den Verkauf von Tickets in Höhe von 14 Millionen Euro. "Damit erreichen wir den von der EU und im Bersani-Dekret vorgegebenen Anteil von 35 Prozent der Ticketeinnahmen an den Kosten des öffentlichen Nahverkehrs allerdings noch immer nicht, sondern kommen höchstens auf 28 Prozent", so Durnwalder. Er hat auch angekündigt, dass die Landesregierung die Preise der öffentlichen Nahverkehrsmittel künftig regelmäßig an die Inflation anpassen wolle.

Landesrat Widmann wird die Details zum neuen Südtirol-Abo im Laufe der Woche im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt geben.

chr

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