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Faschistische Relikte: Landesregierung hat Kommissionsmitglieder nominiert

Die Entschärfung der faschistischen Relikte kann in die operative Phase gehen: Die Landesregierung hat heute (14. März) die Mitglieder der beiden Kommissionen ernannt, die das Dokumentationszentrum unter dem Siegesdenkmal planen und die Siegerprojekte des Ideenwettbewerbes zum Mussolini-Relief auswählen sollen. Außerdem hat die Landesregierung auch die grafische Gestaltung der Tafeln für die Beinhäuser gut geheißen.

Seit mittlerweile zwei Monaten beschäftigt sich die Landesregierung regelmäßig mit der Entschärfung der faschistischen Relikte in Südtirol. Auch heute konnte Landeshauptmann Luis Durnwalder im Anschluss an die Regierungssitzung über weitere Schritte berichten: „Der Landesregierung sind heute vom Bautenressort die Gestaltungsvorschläge für die erklärenden Tafeln an den Ossarien vorgelegt worden. Da die Beinhäuser in Burgeis, Gossensaß und Innichen sehr unterschiedlich sind, müssen auch die Tafeln entsprechend angepasst werden. Wir gehen aber davon aus, dass die Tafeln in Kürze bereit stehen und aufgestellt werden können“, so der Landeshauptmann.

Auch in Sachen Siegesdenkmal und Mussolini-Relief am Finanzgebäude in Bozen hat die Landesregierung den nächsten Schritt gesetzt. In den unterirdischen Räumen des Siegesdenkmals soll ein Dokumentationszentrum eingerichtet werden, das sich räumlich aber nicht nur auf die Krypta und inhaltlich nicht nur auf die Baugeschichte des Denkmals beschränken wird. Durnwalder: „Rund um die Krypta befinden sich weitere 13 Räume, in denen ein umfassendes Dokumentationszentrum errichtet werden soll. Diese museale Einrichtung soll nicht nur – wie vom staatlichen Denkmalpfleger Ugo Soragni angeregt – auf die Geschichte des Denkmals eingehen, sondern die Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus in Südtirol aufarbeiten. Das Dokumentationszentrum muss auch den Kontext mit dem neuen Europa herstellen und soll Anlaufpunkt für Schulklassen werden.“

Mit der Umsetzung der Dauerausstellung soll sich eine Kommission beschäftigen, die aus fünf Mitgliedern besteht. Die Landesregierung hat Landesarchivarin Christine Roilo und den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landesarchivs, den Historiker Andrea Di Michele für die Arbeitsgruppe nominiert, die Stadt Bozen entsendet Silvia Spada und Hannes Obermair und der Staat ist durch Architekt Ugo Soragni, dem verantwortlichen Beamten des staatlichen Denkmalamtes, vertreten. Soragni wird dem Gremium auch vorstehen. Landeshauptmann Durnwalder geht davon aus, dass innerhalb des kommenden Monats bereits die Kostenschätzungen für die Adaptierung und inhaltliche Vorschläge vorliegen müssten.

Nachdem Ende der vergangenen Woche die Einreichfrist für den Ideenwettbewerb zur Umgestaltung der Fassade des Bozner Finanzgebäudes mit dem Mussolini-Relief abgelaufen war, hat die Landesregierung heute auch die Kommission eingesetzt, die aus den 483 eingereichten Vorschlägen die fünf Siegerprojekte auswählen soll. Für das Land werden Architekt Wolfgang Piller und Historiker Giorgio Mezzalira in der Jury sitzen, als Ladinervertreterin ist Architektin Nadia Moroder nominiert worden und die Stadt Bozen hat die Kunsthistorikerin Letizia Ragaglia und Hans Karl Peterlini namhaft gemacht. Bis Mitte April soll die Kommission der Landesregierung die fünf besten Projekte unterbreiten. Diese wählt dann, nach Anhörung des Bürgermeisters von Bozen, den Vorschlag aus, der umgesetzt werden soll.    

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