Arbeit | 18.03.2011 | 15:07

Rechte der Väter: Leitfaden für arbeitende Väter vorgestellt

LPA - Rechtzeitig vor dem Vatertag haben Landesrat Roberto Bizzo, Gleichstellungsrätin Simone Wasserer und die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer heute, 18. März, in Bozen den neuen Leitfaden für arbeitende Väter in der Privatwirtschaft vorgestellt. „Väter sollten auf die wertvolle Zeit mit ihren Kinder nicht verzichten, denn sie ist die schönste im Leben“, unterstrich Bizzo, der selbst eine Zeit bei seiner Tochter zu Hause war.

Von Frauen gemacht, aber für Männer gedacht ist das „Kleine Handbuch für große Eltern“, das unter gemeinsamer Regie von Gleichstellungsrätin, Landesbeirat für Chancengleichheit und dem Frauenbüro des Landes zum diesjährigen Vatertag entstanden ist. „Im Leitfaden für arbeitende Väter in der Privatwirtschaft werden Väter unter anderem über ihre Rechte hinsichtlich Vaterschaftsurlaub, Elternzeit, Freistellung bei Krankheit des Kindes, Erleichterungen für Eltern mit Kinder mit schweren Behinderungen und weitere Rechte aufgeklärt“, sagte Gleichstellungsrätin Wasserer. Wie sich nun abzeichne, werde es in Südtirol in den kommenden Jahren immer mehr Arbeitskräfte brauchen und immer mehr Frauen müssten somit arbeiten, erläuterte Wasserer. „Wenn Männer sich aktiv als Väter einbringen und auch eine Zeit bei ihren Kinder zu Hause bleiben, profitieren nicht nur sie selbst, sondern die ganze Familie und am meisten die Kinder“, unterstrich die Gleichstellungsrätin.

„Familie und Arbeit zu vereinen, darf nicht nur die Aufgabe der Frau sein“, betonte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Oberhammer. „Wenn sich auch die Väter einbringen, verbessert sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was zu Veränderungen in der Arbeitswelt und schließlich auch zu einer Angleichung der Löhne von Mann und Frau, also zu einer Gleichheit der Geschlechter im Arbeitsbereich führt“, sagte Oberhammer. „Im Idealfall bleiben beide Eltern jeweils einen Zeitabschnitt bei ihren Kindern zu Hause, weshalb es wünschenswert wäre, dass die EU endlich den verpflichtenden Vaterschaftsurlaub einführt“, meinte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit.

Der für die Chancengleichheit zuständige Landesrat Bizzo konnte jedenfalls über seine Zeit zu Hause bei seiner Tochter nur Positives berichten. „Väter sollten auf diese wertvolle Zeit mit ihren Kinder nicht verzichten, vor allem nicht aus Geldgründen“, betonte Bizzo. Die Zeit bei seiner Tochter zu Hause, sei die schönste Zeit in seinem Leben gewesen, sagte der Landesrat. „Wir sprechen viel über die Unterstützung der Familie, aber konkret passiert zu wenig“, unterstrich Bizzo. Als Vater sei er besonders dankbar für die entstandene Broschüre, die auch anderen Vätern nutzen könne, sich mehr Zeit für ihre Kinder zu verschaffen, so der Landesrat.

Neben Infos zu den Rechten von arbeitenden Vätern und nützlichen Adressen gibt es im Handbuch auch Erfahrungsberichte von engagierten Vätern. Zwei der Väter waren bei der Vorstellung der Broschüre mit dabei. Sowohl Carmelo Salvo als auch Roland Feichter berichteten, dass die Zeit mit ihren Kindern daheim eine Herausforderung war, sich aber die Vater-Kind-Beziehung verbessert habe. „Ich bin aus familiären, beruflichen und wirtschaftlichen Gründen bei meinen Kinder zu Hause geblieben“, erklärte Salvo. Ihm sei es wichtig gewesen, die verschiedenen Bedürfnisse seiner Familie entgegen zu kommen, sagte Feichter. „Arbeitgeber müssen endlich verstehen, dass Väter oder Mütter ihre Arbeit gut machen, wenn es auch der Familie gut geht“, hob Feichter hervor.

Wasserer lud alle Väter dazu ein, den Beispielen dieser Väter zu folgen und den Leitfaden zu konsultieren.

Die Broschüre für moderne arbeitende Väter ist kostenlos beim Frauenbüro des Landes, Dantestraße 11, in Bozen und bei der Gleichstellungsrätin sowie in der Landesabteilung Arbeit, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 1, in Bozen erhältlich

SAN