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Lawinenschutz für St. Gertraud
LPA - Die Lawinenverbauungsarbeiten in Kirchberg oberhalb von St. Gertraud in Ulten sind nun abgeschlossen. Schneenetze werden künftig die lawinengefährdete Wohnsiedlung von St. Gertraud vor Lawinen schützen. Für die Verbauung hat die Landesverwaltung rund 550.000 Euro ausgegeben.
Der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung des Landes Südtirol hat vor kurzem die bereits im Jahr 1994 begonnenen Lawinenverbauungsarbeiten in Kirchberg oberhalb von St. Gertraud abgeschlossen. Die in den Hang eingebauten Schneenetze sollen in Zukunft die lawinengefährdete Wohnsiedlung von St. Gertraud vor Lawinen schützen. Die Kosten für die Verbauung liegen bei rund 550.000 Euro.Im Jahr 1986 hatte eine Lawine mehrere Höfe der Wohnsiedlung verschüttet und zerstört. In der Folge wurden im Wald Schneenetze angebracht, was im Ultental heftige Polemik auslöste. Die örtliche Umweltschutzgruppe wehrte sich am lautesten gegen die geplante Lawinenverbauung: aus Landschafts- und Tierschutzgründen forderte sie, dass anstelle von Stahl Holz als Baumaterial verwendet werde.
„Wir müssen ein Material verwenden, das für die betroffenen Personen die größtmögliche Sicherheit bietet. Holz würde innerhalb von zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren verrotten. In dieser Zeit könnte der nachwachsende Wald wohl kaum eine natürliche Schutzfunktion übernehmen“, rechtfertigt Rudolf Pollinger, Leiter des Sonderbetriebes, die Wahl des Baumaterials. Weiteres würden sich laut Pollinger die Schneenetze besser ins Landschaftsbild einfügen als andere Verbauungsarten. Dieser Bewertung schließt sich auch Hanspeter Staffler an, der als Amtsdirektor für das betroffene Gebiet zuständig ist: „Der Schneeschub gefährdet in der Regel die aufkommenden Jungbäume. Die Netze verhindern den Schneeschub und begünstigen somit die Waldentwicklung.“Sobald die Schutzfunktion des Waldes ausreicht, sollen die Stahlwerke wieder abmontiert und anderorts wiederverwendet werden.
Für das Projekt und die Bauleitung war Peter Egger, Techniker des Sonderbetriebes, zuständig. Bis zum Jahr 2000 führte Vorarbeiter Valentin Lösch mit seiner Arbeitergruppe die beschwerlichen Arbeiten im unwegsamen Gelände durch. Vorarbeiter Anton Zöschg und seine Leute schlossen die Lawinenverbauungsarbeiten in Kirchberg im vergangenen Juli endgültig ab.
jw