Wirtschaft | 14.04.2011 | 10:29

Landesregierung genehmigt BLS-Aktivitäten 2011

LPA - Auf Vorschlag von Landesrat Thomas Widmann hat die Landesregierung die umfangreichen Aktivitäten der Business Location Südtirol (BLS) für das laufende Jahr genehmigt. Gemäß der Vereinbarung zwischen Land und BLS legt diese der Landesregierung jährlich ihr Tätigkeitsprogramm vor und erneuert die getroffenen Service- und Investitionsvereinbarungen.

„Die Südtiroler Standortagentur BLS ist direkter Partner der Wirtschaft und als solcher Anlauf- und Servicestelle für Unternehmen aus dem Ausland genauso wie für Südtiroler Unternehmen, aber auch für die Gemeinden“, fasst Landesrat Thomas Widmann die Aufgaben der BLS zusammen. „Gleichzeitig betreibt die BLS auch Standortmarketing nach außen und bewirbt Südtirol als Filmstandort“, sagt Widmann. Wie gut die Dienste der BLS in den etwas mehr als zwei Jahren ihres Bestehens bereits angenommen würden, zeige die rege Anfrage von Unternehmen aus dem In- und Ausland, aber auch von Film- und TV-Produktionen, so der Landesrat.

„Schwerpunkt für die Arbeit der BLS im Jahr 2011 ist wie schon 2010 die Ausarbeitung von Vorschlägen, um die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft kontinuierlich zu verbessern“, betont BLS-Direktor Ulrich Stofner. So beschäftige sich etwa bereits eine Arbeitsgruppe mit der Konzeption von strategischen Standards für die Planung von Gewerbegebieten. Bestehende Liegenschaften nutzen, bevor Gewerbegebiete neu ausgewiesen werden, um mit den Ressourcen im Lande nachhaltig umzugehen - das ist laut Stofner ein wichtiges Credo der BLS. Deshalb arbeitet man an konkreten Maßnahmen, um Anreize für eine intensivere Bestandsnutzung zu schaffen. Eine davon ist die BLS-Liegenschaftsdatenbank, die 2011 weiter verbessert werden soll.

Um den Standort Südtirol langfristig sichern und weiterentwickeln zu können, forciert die BLS das Thema Forschung und Entwicklung. So arbeitet sie gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden am Konzept für den Technologiepark und wird für die Bonifizierung der Flächen, die Projektierung und Bauarbeiten sowie vor allem für die Ansiedelung der Unternehmen verantwortlich sein. Diese wird man nun in Angriff nehmen. Heuer will die BLS auch das 2010 gestartete Standortentwicklungskonzept STEP, das gemeinsam mit den Gemeinden umgesetzt wird, abschließen und konkrete Maßnahmen dazu setzen. Auch Investitionen in die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandorts Südtirol werden von BLS unterstützt und aktiv angegangen. Dazu gehören nicht nur Straße, Schiene und Flugplatz, sondern auch die Kommunikationsinfrastrukturen im Lande. Deshalb werden nun unter der Obhut von BLS mehrere Gewerbegebiete mit Glasfaserkabeln versorgt.

Marketingmäßig wird sich die BLS auch dieses Jahr um alle verfügbaren Kanäle bemühen und sich als Agentur positionieren, die über den Wirtschaftsstandort Südtirol und seine definierten Schlüsselbranchen Green Energy und Alpine Technologien informiert und den Standort professionell vermarktet. Die BLS konzentriert dabei alle Marketing- und Kommunikationsaktivitäten auf die Hauptmärkte Deutschland und Italien. Um das Interesse am Wirtschaftsstandort Südtirol weiter zu stärken, werden 2011 zahlreiche Auftritte auf Messen und bei zielgruppenrelevanten Events absolviert sowie gezielte Direktmarketing-Aktivitäten abgewickelt.

Was den Bereich Film betrifft, konzentriert man sich nach den Jahren des Aufbaus nun darauf, Südtirol als Filmland zu positionieren und weiter bekannt zu machen. Dazu stehen unter anderem Besuche aller wichtigen Fachveranstaltungen in den Kernmärkten Italien, Deutschland und Österreich und eine Location-Tour durch Südtirol auf dem Terminplan. Die Abwicklung der Südtiroler Filmförderung soll routinemäßig etabliert werden, der Produktions- und Locationservice für in Südtirol realisierte Film- und Fernsehproduktionen weiter ausgebaut werden, etwa durch den Ausbau der Location-Datenbank und das Angebot eines professionellen Location Scoutings. Zudem soll ein Südtiroler Film-Netzwerk aufgebaut werden, um Dreharbeiten im ganzen Land zu erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen BLS und allen Partnern zu stärken.

Gleichzeitig mit der Genehmigung des Tätigkeitsprogramms wurde auch der Dienstleistungsvertrag mit BLS für 2011 erneuert. Mit diesem Abkommen beauftragt das Land die Südtiroler Standortagentur, jene Dienstleistungen und Amtstätigkeiten durchzuführen, die mit Beginn ihrer Tätigkeit an sie delegiert wurden. BLS hat bei ihrer Gründung nämlich die Agenden zweier Landesämter übernommen, die gleichzeitig abgeschafft wurden. Damit hat sie nun sämtliche Zuständigkeiten rund um Gewerbegebiete in Südtirol inne. Ebenso wurde am Montag von der Landesregierung die „Vereinbarung für Investitionen in Gewerbegebieten“ für das laufende Jahr genehmigt, mit welcher das Land BLS die Befugnis überträgt, entsprechende Investitionen durchzuführen.

Insgesamt 11,6 Millionen Euro beträgt das BLS-Budget für dieses Jahr. Davon sind 5,2 Millionen für die Dienstleistungen der BLS, also etwa Marketing, Beratung, Verwaltung oder Filmmarketing vorgesehen. Knapp 6,4 Millionen stehen für Investitionen, Enteignungen und Filmförderung bereit, wobei die Vereinbarung für die Bereitstellung von Gewerbegebieten mit knapp drei Millionen Euro dotiert ist. Der Rest betrifft die Enteignungen in der Einsteinstraße und einen Teil des Filmförderfonds.

SAN