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Erstes Treffen am Runden Tisch zur Flughafen-Entwicklung

Alle auf den selben Informationsstand zu bringen, Transparenz zu schaffen und die Entwicklung des Bozner Flughafens objektiv zu diskutieren: Dies sind die Ziele, die Landesrat Thomas Widmann für den Runden Tisch zum Flughafen genannt hat, der heute (15. April) zum ersten Mal getagt hat. Im Mittelpunkt der ersten Sitzung stand die nochmalige Vorstellung des Masterplans.

Für Transparenz sorgen: Das erste Treffen am Runden Tisch zur Flughafenentwicklung im Bozner Palais Widmann (Foto: Pertl)

"Es geht hier nicht darum, Flughafengegner in Befürworter zu verwandeln oder umgekehrt, es geht hier vielmehr darum, alle auf den selben Informationsstand zu bringen und für die nötige Transparenz rund um die Flughafenentwicklung zu sorgen", stellte Landesrat Widmann heute gleich zu Beginn der ersten Sitzung des Runden Tischs klar. Gleichzeitig gehe es um eine Diskussion darüber, was technisch möglich sei und welche Belastungen von einem modernisierten Flughafen ausgingen - oder eben auch nicht, ergänzte Landesrat Florian Mussner.

Das Ziel, das sich die Landesregierung demnach mit der Einrichtung des Runden Tischs gesetzt hat, ist, eine sachliche Diskussion jenseits von Justaments-Standpunkten zu führen, und zwar auf der Basis das bereits genehmigten Masterplans zur Entwicklung. Dieser wurde den Teilnehmern am Runden Tisch - den Vertretern von Gemeinden und Bezirksgemeinschaften, von Sozialpartnern und Bauern, von ABD und Handelskammer sowie des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz, des Alpenvereins (AVS) und der Aktionsgemeinschaft "Lebenswertes Unterland" - heute noch einmal von Mirko Kopfsguter, Direktor des Flughafenbetreibers ABD, vorgestellt.

Kopfsguter stellte klar, dass der Masterplan eine Voraussetzung dafür sei, von der Luftfahrtbehörde ENAC eine langjährige Betriebskonzession zu erhalten. Hätte man den Masterplan nicht eingereicht, wäre der Flughafen wieder an die ENAC zurückgefallen und im Gefolge einem anderen Betreiber zugestanden worden. Die zentralen Punkte des Masterplans seien ursprünglich drei gewesen, nach der Streichung eines zusätzlichen Hangars seien zwei davon übrig geblieben: die Anpassung der Sicherheitsflächen an der Landebahn sowie die Erweiterung des Flugzeugabstellplatzes.

Dabei steht vor allem ersteres in der Kritik. Kopfsguter führte heute noch einmal aus, dass es letztlich um eine Verlängerung der asphaltierten Bahn des Flughafens um rund 300 Meter gehe. Dies, weil die internationalen Flugsicherheitsregeln längere Sicherheitsstreifen vorsehen, die Landebahn also diesen neuen Regeln angepasst werden müsse. Die Bahnlänge, so führte der ABD-Direktor weiter aus, bedinge weniger die Größe der startenden und landenden Flugzeuge als vielmehr deren Gewicht. Ist die Landebahn also zu kurz, können Flugzeuge mitunter nur zu einem Drittel besetzt werden, wie dies heute schon der Fall ist. "Wir müssen aber den Fluglinien die Sicherheit geben, dass sie mit Maschinen mit 72 Sitzplätzen voll besetzt und bei jeder Witterung landen können, sonst werden wir keine Anbieter für die angestrebten drei internationalen Verbindungen finden", so Widmann, der auch betonte, dass von 150-sitzigen Maschinen, die künftig in Bozen landen sollten, keine Rede sei.

Ängste wegen einer zu starken Lärmentwicklung versuchte Kopfsguter heute mit Hilfe einer Studie zu zerstreuen. Die Studie gehe von einem Worst-Case-Szenario aus, in dem die heutigen Flugbewegungen verzwanzigfacht und die größten in Bozen zugelassenen Flugzeuge herangezogen werden. "Auch in diesem Szenario bleibt die Lärmentwicklung in den anliegenden Wohngebieten in der Norm", so der ABD-Direktor.

Kopfsguter verwies zudem auf die Eigentumsverhältnisse (von fast 90 Hektar Flughafenfläche gehören fast 79 dem Staat) sowie auf die Entwicklung der Flugbewegungen. So konnte in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang der Sportfliegerei festgestellt werden, der damit zusammenhänge, dass die Auflagen auf einem kommerziell genutzten Flughafen für Sportflieger weit höher seien als auf einem reinen Sportflugplatz.

Landesrat Widmann nutzte die Gelegenheit, auch noch einmal auf den Ausgang der Mediation zu verweisen. Es habe bei der Mediation ein Protokoll gegeben, an das man sich in allen Punkten bis auf einen halte. Die eine Ausnahme sei die Verlängerung der Landebahn, die allerdings notwendig sei, um die neuen internationalen Sicherheitsauflagen zu erfüllen. Widmanns Fazit heute: "Es sind eine Reihe neuer Fragen aufgetaucht, die wir allesamt transparent und ausführlich beantworten werden." Neue Themen betreffen etwa den Sicherheitsplan, die Ziele der internationalen Verbindungen, die Subventionierung von Flughafen und Flügen, die Wertschöpfung des Flughafens für das Land sowie die Länge der Landebahn. Antworten auf einen Teil dieser Fragen wird es bereits bei der nächsten Sitzung des Runden Tischs geben, die für 20. Mai geplant ist.

chr

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