Verschiedenes | 13.05.2011 | 11:40

LH-Stv. Berger informiert Delegation der ungarischen Minderheit in Rumänien

LPA - Mit konkreten Fragen zur Südtirol-Autonomie und ihren Bestimmungen kam eine Delegation der ungarischen Minderheit in Rumänien zu Landeshauptmannstellvertreter Hans Berger, um sich über das Vorzeigemodell Südtirol zu informieren.

Rund 1,4 Millionen Magyaren (Ungarn) gibt es in Rumänien. Autonome Kompetenzen sind in dem zentralistisch ausgerichteten Staat, in dem sie leben und in dem nur das Rumänische als Amtssprache gilt, auch wenn die Minderheit über gewisse Freiheiten im Sprachgebrauch verfügt, nicht vorgesehen. Die von József Makkai, Chefredakteur der auflagenstarken, in ungarischer Sprache erscheinenden Wochenzeitung Erdélyi Náplo (Siebenbürger Zeitung) aus Cluj/Klausenburg/Kolozsvár angeführte Delegation war daher zu Gast bei Landeshauptmannstellvertreter Hans Berger, um mehr über die Südtirol-Autonomie zu erfahren.

"Vor dem Hintergrund der Autonomiebestrebungen der ungarischen Volksgruppe in Rumänien zeigten sich die Vertreter besonders an unseren Erfahrungswerten mit der Autonomie interessiert", sagte LHStv. Hans Berger im Anschluss an das Treffen. "Das Modell der Südtirol-Autonomie wird von ihnen hoch bewundert. Dass eine Minderheit autonom Entscheidungen in Bereichen wie Bauwesen, Schule und Gesundheitswesen vor Ort und in direktem Kontakt mit den Bürgern treffen kann, wäre für sie die Erfüllung aller Träume." Jedes Gespräch über Autonomie würde von der rumänischen Regierung, so berichtete die Delegation, sofort als Abspaltungswunsch interpretiert. "Ich denke, dass die Regierung gut daran täte, auf die Sezessionsgedanken der ungarischen Minderheit mit einer Autonomie zu antworten", so Berger abschließend.  

Die Delegation weilt noch einige Tage im Land und wird sich auch mit Vertretern der ladinischen Sprachgruppe in Südtirol austauschen.

mpi