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Landesregierung: Pfleger und Sanitäter gemeinsam im Rettungseinsatz

In der Frage, wie Rettungseinsätze organisiert werden sollen und wer zum Einsatzort geschickt wird, hat die Landesregierung heute (6. Juni) einem Vorschlag von Land, Sanitätsbetrieb, Notrufzentrale und Rettungsorganisationen zugestimmt. "Damit sind die Aufgaben aller klar geregelt und es wird garantiert, dass der Patient bestmöglich betreut wird", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Bereits heute funktioniere das System der Rettungseinsätze in Südtirol vorbildhaft, weshalb dieses System nicht gefährdet werden solle, so Durnwalder, der betont: "Wenn wir den hohen Standard und die flächendeckende Versorgung durch die Rettungsdienste gewährleisten wollen, sind wir auf alle Beteiligten angewiesen, auf Notärzte, Krankenpfleger und Rettungssanitäter." Die Landesregierung hat deshalb heute einen von Landesrat Richard Theiner vorgelegten und von dessen Ressort, von Sanitätsbetrieb, Landesnotrufzentrale, Weißem und Rotem Kreuz erarbeiteten Vorschlag zugestimmt, nach dem bei Rettungseinsätzen neben den Rettungssanitätern verstärkt auch Krankenpfleger Dienst tun werden.

Dem heute verabschiedeten Modell liegen die Erfahrungen aus einem seit 2005 in Bozen und Meran laufenden Pilotprojekt zugrunde, bei dem Krankenpfleger werktags von sieben bis 19 Uhr in Notarztfahrzeugen und Rettungswägen eingesetzt werden. Mit dem heutigen Beschluss wird der Krankenpflegedienst im Rettungswesen aufgestockt. Am Krankenhaus Bozen werden zwei Krankenpfleger für Rettungseinsätze 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche in Bereitschaft sein, in Meran, Bruneck und Brixen jeweils ein Krankenpfleger. "Die Krankenpfleger werden flexibel in Fahrzeugen mit Notarzt und in Rettungswägen eingesetzt, weil die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt gezeigt haben, dass dies Vorteile für die Patienten und für die Organisation des Rettungseinsatzes hat", so Theiner. Außerhalb der Einsätze verrichten die Krankenpfleger ihren Dienst im Krankenhaus.

Weil für den Einsatz im Rettungsdienst Krankenpfleger eigens geschult werden müssen, erfolgt deren Einsetzung schrittweise in den vier Schwerpunktkrankenhäusern. Den Anfang machen  Bozen und Meran noch im laufenden Jahr, es folgen Brixen im kommenden Jahr und Bruneck 2013. "Mit dem Berufsverband der Krankenpfleger haben wir einen regen Austausch gepflegt, aber es ist kein Geheimnis, dass der Berufsverband, obwohl mit der Maßnahme grundsätzlich einverstanden, sich eine schnellere Umsetzung und eine Ausweitung auf alle sieben Krankenhäuser wünschen würde", so Theiner.

Nach Robert Peer, Pflegedirektor des Sanitätsbetriebs, mache der Einsatz von Krankenpflegern in Rettungswägen allein in den vier großen Krankenhäusern ab 2013 rund 200.000 Euro Mehrkosten im Jahr aus. Damit sei der aktuelle Plan ein guter Kompromiss zwischen Anspruch und Machbarkeit, und zwar auch angesichts der hohen Vorgaben für Südtirols Rettungsdienst. So muss ein Rettungswagen im städtischen Bereich innerhalb acht, im ländlichen Gebiet innerhalb 20 Minuten am Einsatzort sein. "Die hohe Einsatzbereitschaft können wir nur sicherstellen, wenn alle Fachkräfte und die rund 3000 sehr gut ausgebildeten freiwilligen Helfer optimal zusammenarbeiten", so der Landesrat, der sich darüber hinaus in Rom dafür einsetzen will, dass auf staatlicher Ebene ein Berufsbild für Rettungssanitäter geschaffen wird.

chr

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